Meran – Julia Unterberger kennt die Politik schon seit Langem. 2003 wurde sie auf der Liste der SVP in den Landtag und den Regionalrat gewählt, 2018 zog sie dann in den Senat ein. „Als Rechtsanwältin an dem Ort zu sein, wo Gesetze entstehen, und dort mitwirken zu können, das ist schon etwas Einmaliges“, sagt Unterberger. Die Erinnerungen an ihre Zeit im Landtag sind hingegen weniger positiv. Zuvor (als Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit) hatte sie sich vor allem mit der Gleichberechtigung der Geschlechter befasst. „Im Landtag wurde ich dann plötzlich mit Themen konfrontiert, von denen ich noch nie etwas gehört hatte, manchmal bin ich mir etwas fehl am Platz vorgekommen“, meint Unterberger.
Mit der SWZ spricht sie auch über die schönen Seiten der Politik. Es erfülle sie mit Stolz, wenn sie sehe, dass ihre Anliegen vorangebracht werden.
Dennoch hat die Politik auch ihren Preis. Gerade in ihren ersten Jahren, als sie eine Dreifachbelastung – Landtagsabgeordnete, Rechtsanwältin und Mutter – zu schultern hatte, habe sie oft zurückstecken müssen. Auch heute noch koste es manchmal viel Kraft, im politischen Betrieb tätig zu sein: „Man verdient nicht mehr viel, man hat Verantwortung, muss sich ständig rechtfertigen und im privaten Leben muss man aufpassen, was man tut.“ Würde sie, nach all dem, was sie gesehen und erlebt hat, diesen Weg noch einmal einschlagen?
Die Liberale
Die Meranerin ist, verglichen mit einigen ihrer Parteikolleg:innen, sehr liberal. Mit manchen habe sie wenig Gemeinsamkeiten – „da teile ich mehr Ansichten mit jedem Grünen.“ Warum hat sie dann nie Partei gewechselt? Und fühlt sie sich in der SVP noch daheim?
Im Podcast erzählt Unterberger auch, was sie abseits ihres Lebens in der Politik macht, wo sie ihren Kopf abschaltet und was sie inspiriert.
Das Gespräch kann hier abgerufen werden, oder – genauso wie alle bisher erschienenen Episoden – unter swz.it/podcast, ebenso über Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts. Neue Folgen gibt es jeden zweiten Freitag. (sisa)