Brixen – Die Geschichte vom „Duka-Hons“ beginnt 1952. Hans Krapf wächst in Villanders auf. Besonders in Erinnerung geblieben aus seiner Kindheit ist ihm jenes Jahr, das er bei seinem Patenonkel auf dem Bauernhof verbracht hat. Im Alter von acht hieß es für den kleinen Hans: früh aufstehen, ab in den Stall, dann die Schultasche schultern und zum Unterricht. „Es war ein kurzer Lebensabschnitt, aber einer, in dem ich früh gelernt habe, auf eigenen Beinen zu stehen“, blickt Krapf zurück.
Der Gründer des Duschkabinenherstellers Duka und Verwaltungsratsmitglied des FC Südtirol ist Gast in der neuesten Folge von „Die SWZ trifft“.
Der Aufstieg
Hans Krapf hat sich praktisch von null zu einer bedeutenden Persönlichkeit im Südtiroler Wirtschafts- und Gesellschaftsleben emporgearbeitet. Nach der Mittelschule – er besuchte das Johanneum in Dorf Tirol – begann er eine Lehre als Maschinenschlosser in Terlan. Schon damals, erzählt er, habe er den Drang verspürt, selbst Unternehmer zu werden.
Wahrscheinlich auch deshalb bildete er sich von Beginn an aus eigenem Antrieb heraus fort. Während eines Abendkurses in Bozen erzählte ein Lehrer von der Möglichkeit, für den Reifenhersteller Continental in Hannover zu arbeiten. Damals plante das Unternehmen, nach Brixen zu expandieren. Krapf ergriff die Chance und ging nach Deutschland. „Es war eine schöne Zeit, in der ich beruflich viel gelernt habe, aber auch auf persönlicher Ebene: Ich habe gelernt, allein zu sein und mit mir selbst fertig zu werden, was mit 18 nicht ganz einfach war.“
Es folgten der Militärdienst und ein Jahr bei Progress. Während Krapf wieder einen Abendkurs besuchte, diesmal am Wifi in Innsbruck, suchte der deutsche Duschkabinenhersteller Duscholux dort nach potenziellen Mitarbeitern. Wieder schlug Krapf, als einer der wenigen, zu. „Ich hatte keine Ahnung, was Duschkabinen eigentlich sind“, stellt er schmunzelnd fest. Mit viel Fleiß entwickelte er den Brixner Standort von Duscholux und stieg zum Schichtführer auf, dann – mit 26 – zum Verkaufs- und Produktionsleiter in Personalunion.
Ende der 70er-Jahre boomte das Geschäft mit den Duschkabinen. Krapf hatte sich einiges an Know-how angeeignet und wollte selbst sein Glück versuchen. Gemeinsam mit Arnold Gasser gründete er deshalb Duka. Das war im Jahr 1979. Den 13. Dezember jenes Jahres wird er „nie vergessen“. „Am Vormittag habe ich die erste Duschkabine zusammengestellt, am Abend ist mein Sohn geboren.“
Bis heute hat Duka ein kontinuierliches Wachstum hingelegt. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen rund 300 Mitarbeitende und bildet nur einen Teil der Haka-Gruppe, die insgesamt 550 Mitarbeitende zählt.
Unternehmertum und FC Südtirol
In der neuen Folge erklärt Hans Krapf, ob es früher einfacher oder schwieriger war, ein Unternehmen von null aufzubauen – und was er anderen rät, die dasselbe versuchen wollen. Wir sprechen mit ihm über das Unternehmertum, die Frage, ob man als Unternehmer geboren wird, und darüber, wie viel Glück und wie viel Können es auf dem Weg zum Erfolg braucht.
Außerdem spricht er über sein „ganz persönliches Lebensprojekt“, wie er es selbst einmal genannt hat, den FC Südtirol. Dort ist Krapf nicht nur Verwaltungsratsmitglied, sondern auch Miteigentümer und Sponsor.
Online anhören
Das Gespräch mit Hans Krapf können Sie hier anhören, aber ebenso über Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts. Neue Folgen gibt es ebendort jeden zweiten Mittwoch. Eine Folgenübersicht finden Sie hier. (sd)