Bozen – „Zeit ist eine der wertvollsten Ressourcen, die wir als Menschen haben“, sagt Kathrin Pichler. Die Kurtatscherin ist Gründerin des Unternehmens Wentiquattro, Leiterin der Abteilung Innovation und neue Märkte beim lvh und Expertin für Zeitmanagement. Mit Zeit und Zeitplanung setzt sie sich seit fast zehn Jahren auseinander. Dazu veranlasst hat sie ein Gefühl, das vielleicht dem einen oder der anderen bekannt ist: „Ich saß damals am Schreibtisch und habe mich über mich selbst geärgert, weil ich mich so unstrukturiert gefühlt habe. Immer wieder habe ich etwas vergessen“, erinnert sie sich.
„Die Zeit mit dem füllen, was wichtig ist“
Nach dieser Erfahrung begann sie, sich eingehend mit Zeitmanagement zu befassen und brachte – nach mehreren Jahren Entwicklung – den Notizbuchplaner Wentiquattro auf den Markt.
Das Ziel von Zeitmanagement sollte es nicht sein, möglichst viel in einen Tag hineinzupacken, sagt Pichler. „Es geht darum, die Zeit, die wir haben, mit den Dingen zu füllen, die uns selbst wichtig sind.“ Das sei oft nicht einfach. „Wir alle haben viele Aufgaben auf dem Tisch und wir tendieren dazu, mit unserer Aufmerksamkeit vor allem auf Reize von außen zu reagieren.“ Dennoch gibt es ein paar Tricks, die dabei helfen können, sich besser zu organisieren.
Dringend, aber nicht wichtig
Wer das eigene Zeitmanagement verbessern möchte, sollte nicht beim Kalender beginnen, sondern bei den eigenen Zielen. Erst wenn man wisse, wohin man eigentlich wolle, könne man auch die Zeit danach aufteilen, weiß Pichler. „Dann sollte man sich die Frage stellen: ,Was ist mir wichtig und was ist nur dringend?‘“ Das helfe bei der Priorisierung von Aufgaben.
Um die eigenen Prioritäten zu erkennen, arbeitet Pichler mit der Eisenhower-Matrix, benannt nach dem ehemaligen US-Präsidenten. „Dieser hat einmal gesagt: ,Was wichtig ist, ist nicht immer dringend, und was dringend ist, ist nicht immer wichtig.‘ Es ist wesentlich, diesen Unterschied zu kennen“, erklärt die Zeitmanagement-Expertin.
Im Gespräch mit der SWZ gibt sie auch all jenen Tipps, die bei ihrer Zeitplanung auch von anderen abhängig sind, etwa Eltern. „Diese Personen können überlegen, wo es kleine Zeitfenster gibt, über die sie selbst entscheiden können. Dort können sie etwas verändern.“
Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts
In der neuen Folge spricht Kathrin Pichler außerdem über die größten Fehler beim Zeitmanagement und sie erklärt, warum wir teilweise unsere Erwartungen zurückschrauben sollten. Thema des Podcasts ist auch das Frauennetzwerk W-net networking women, dessen Präsidentin Kathrin Pichler ist. Warum braucht es solche Netzwerke? Und wo besteht der größte Handlungsbedarf, was Frauen in der Wirtschaft anbelangt?
Das Gespräch kann hier unten angehört werden, oder unter swz.it/podcast sowie über Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts. Neue Folgen gibt es jeden zweiten Mittwoch.