Bozen/Wien – Wie man sich im Urlaub erholt, ist nicht unwesentlich – weder für das eigene Wohlbefinden noch für die eigene Leistungsfähigkeit. Denn wer sich gut erholt, ist im Job zweifelsohne belastbarer und leistungsfähiger. Was unser Gehirn braucht, um sich gut zu erholen, das weiß der Wiener Neurobiologe Bernd Hufnagl. Er hat nach dem Studium der Biologie und Medizin zehn Jahre lang in der Hirnforschung an der Universität Wien und an der Universitätsklinik für Neurologie gearbeitet. Dann machte er sich selbstständig und unterstützt seit nunmehr über 20 Jahren als Berater, Führungskräftetrainer, Vortragsredner und Buchautor Menschen dabei, besser und gesünder zu arbeiten.
Kurzurlaub oder längerer Urlaub?
Nun gibt es Menschen, die von sich behaupten, gar keinen Urlaub zu brauchen, weil sie ohnehin ihr Hobby zur Arbeit gemacht haben. Gerade viele Selbstständige sagen das. Lügen sie sich selber an? Könnten sie noch besser arbeiten, wenn sie ihrem Gehirn Pausen gönnen würden, so wie Sportler:innen ihren Muskeln Regenerationsphasen zugestehen, um Höchstleistungen zu erbringen?
Darüber spricht Bernd Hufnagl in dieser Folge von „Die SWZ trifft“ genauso wie darüber, ob verlängerte Wochenenden reichen, um die Batterien aufzuladen, oder ob dazu zwingend ein längerer Urlaub notwendig ist. Und: Was ist erholsamer, eine abenteuerliche Rundreise in einem fernen Land, bei der man den Alltag richtig ausblendet, oder ein gemütlicher Strandurlaub, bei der ganz wenige neue Eindrücke zu verarbeiten sind? Geht erholsamer Urlaub auch zu Hause oder ist ein Tapetenwechsel besser?
Was das mit tibetanischen Mönchen zu tun hat
Wenn es um Erholung geht, rät Bernd Hufnagl dazu, von tibetanischen Mönchen zu lernen. Und er erklärt, warum es völlig normal ist, wenn sich Menschen nach dem Urlaub schwer damit tun, sofort wieder in den Arbeitsrhythmus zu kommen. Die beste Erklärung findet sich im Sport.
Dann wäre da noch die ewige Streitfrage: E-Mails checken im Urlaub, ja oder nein? Es gibt Menschen, die im Urlaub regelmäßig die E-Mails lesen, um bei ihrer Rückkehr nicht von der Mailflut „erschlagen“ zu werden. Und dann gibt es Menschen, die die E-Mails bewusst zu Hause lassen. Bernd Hufnagl gibt Tipps, wie es – mit Blick auf unser Gehirn – richtig gemacht wird.
Wie hirngerechtes Arbeiten (und Erholen) geht, erzählt Bernd Hufnagl übrigens in seinem Buch „Besser fix als fertig“, das im vergangenen Jahr erschienen ist.
Anzuhören über Spotify und Apple Podcasts
Das etwa 30-minütige Gespräch kann untenstehend angehört werden oder unter swz.it/podcast sowie über Spotify und Apple Podcasts. Neue Folgen gibt es jeden zweiten Mittwoch.(cp)
Dieser Text ist in der gedruckten SWZ mit folgendem Titel erschienen: Urlaub fürs Gehirn