Bozen – 16 Forschungslabore sind in den vergangenen acht Jahren entstanden. Sie wurden am gestrigen 5. Mai bei der Abschlussveranstaltung von Capacity Building 2014-2021 vorgestellt. Im Rahmen dieser Förderoffensive hat das Land Südtirol 33 Millionen Euro investiert, um gemeinsam mit den wichtigsten Forschungseinrichtungen Südtirols – der Freien Universität Bozen, Eurac research, dem Versuchszentrum Laimburg und Eco research – Labore größtenteils im Technologiepark in Bozen Süd, aber auch außerhalb, zu verwirklichen.
Südtirols Innovationskraft stärken
„Das Land Südtirol hat in den vergangenen zehn Jahren gezielt den Aufbau von Forschungskompetenz und von Forschungsinfrastruktur finanziert“, erklärte Ressortdirektor und CEO der NOI AG, Uli Stofner, der in das Thema „Forschen für ein innovatives, wettbewerbsfähiges und nachhaltiges Südtirol“ einführte. „Damit sind Uni und Forschungseinrichtungen noch stärker zu kompetenten Forschungspartnern der Wirtschaft geworden und es stehen zahlreiche wissenschaftliche Labore bereit, mit denen letztlich Südtirols Innovationskraft und Forschungs- und Entwicklungsausgaben stetig steigen werden.“
16 Labore in vier Forschungsbereichen
Franz Schöpf, stellvertretender Direktor der Landesabteilung Innovation, Forschung, Universität und Museen, und Manuel Gatto, Direktor des Landesamtes für Wissenschaft und Forschung, zeichneten die Entwicklung der Förderoffensive nach: 2011 beschließt die Landesregierung einen Technologiepark einzurichten, 2012 Ausarbeitung des Strategieplans durch die Freie Universität Bozen, 2013 Bereitstellung von 24 Millionen Euro, 2017 Eröffnung des NOI Techparks und 2018 Bereitstellung von weiteren neun Millionen Euro.
Entstanden sind im Rahmen dieser Maßnahme mehr als 16 Labore, die in vier Forschungsbereichen tätig sind: Klimahaus und Energieproduktion (FUB, Eurac), alpine Technologien (Eurac, FUB), Umwelttechnologien (Eco research, Laimburg, FUB) und Lebensmitteltechnologien (unibz, Laimburg).
Um die Zukunft der Forschung in Südtirol ging es am Nachmittag. Nach dem Vortrag von Ressortdirektor Stofner und einem kurzen Dokumentarfilm über die Forschungsschwerpunkte des Capacity Building 2014-2021 diskutierten Vertretende der Südtiroler Forschungseinrichtungen (FUB-Rektor Paolo Lugli und die Direktoren von Eurac, Versuchszentrum Laimburg und Eco research Stephan Ortner, Michael Oberhuber und Werner Tirler mit Vertretern von in diesen Bereichen tätigen Unternehmen (Manuel Benedikter, Tobias Diana, Gerhard Tratter, Roberto Ferrari und Astrid Weiss) über das Thema „Infrastrukturen für Forschung und Innovation: Chancen und Herausforderungen für eine nachhaltige Zukunft“. Im Anschluss wurden Laborführungen angeboten.
Investition von mehr als 30 Millionen Euro: NOI-Außenstelle Bruneck
Die Investition in Forschung und Innovation in Bozen ist nicht die einzige des Landes Südtirol: Derzeit wird in Bruneck bekanntlich eine Außenstelle des NOI Techpark errichtet, wo im September 2020 der Grundstein für das Automotive-Zentrum gelegt wurde. Im Herbst 2022 soll der NOI Techpark Bruneck seine Tore öffnen. Für das Projekt, an dem die Freie Universität Bozen, der NOI Techpark und die Automotive Excellence Südtirol beteiligt sind, wurden 31,5 Millionen Euro bereitgestellt. Südtirol zählt mehr als 800 auf Automatisierung und Automobilherstellung spezialisierte Unternehmen mit einer besonders hohen Dichte im Raum Bruneck.
Der NOI Techpark entsteht im Bereich des Busbahnhofs von Bruneck als multifunktionales Zentrum mit zwei Baukörpern und 6.000 Quadratmetern Fläche. Forschungslabore sollen dort ebenso Platz finden wie ein Veranstaltungssaal mit 400 Sitzplätzen und ein unterirdisches Parkhaus mit 380 Stellplätzen.
Der Freien Universität Bozen wird im NOI Tech Research Bruneck Raum für ihren Studiengang Automatisierungstechnik und für ihre Forschungslabore zur Verfügung stehen. In einem Wirtschaftsbereich, dem NOI Tech Business, wird Platz für die Bereitstellung von Unterstützungsdienstleistungen für Unternehmen und Start-ups sowie für Coworking geschaffen. Im NOI Bruneck wird es zudem eine Anlage zur Erzeugung und zum Speichern der Wasserstoffenergie geben. Die dafür notwendige Energie kommt von Photovoltaik-Paneelen auf dem Dach des Technologieparks. Der Wasserstoff dient also als Treibstoff und macht die Nutzung von sauberer Energie möglich.