Bozen – Es ist eine etwas skurrile Geschichte: Für Freitag um 17.00 Uhr ist in Bozen eine Solidaritätskundgebung für die palästinensische Bevölkerung organisiert, die sich gegen das Südtiroler Start-up FlyingBasket richtet. Die Kundgebung findet vor dem Firmensitz statt. Auf dem Flyer der Organisatoren wird dem Unternehmen vorgeworfen, vom Krieg in Gaza finanziell zu profitieren.
FlyingBasket wehrt sich dagegen: „Unsere Drohnen werden nicht für kriegerische Zwecke eingesetzt. Das Gegenteil ist der Fall. Unsere Frachtdrohnen sind das Ergebnis der Forschungskompetenz und der Arbeit von 22 Mitarbeitenden aus Italien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Portugal, Bulgarien, Polen und Indien und sind eine wichtige Lösung für logistische Operationen in verschiedenen Sektoren wie Bauwesen, Telekommunikation, Forstwirtschaft und Energie.“

Das Unternehmen merkt zwar an, dass der italienische Rüstungskonzern Leonardo zehn Prozent der Anteile am Start-up erworben hat, betont allerdings, dass die Zusammenarbeit mit Leonardo auf ein Projekt mit logistischen Zielen übertragen werde: „Eine Frachtdrohne mit hoher Kapazität, mit der zum ersten Mal in Italien die Zustellung von Waren auf der zweiten Meile am Himmel über Turin getestet wird.“
FlyingBasket, so Gründer und CEO Moritz Moroder, entwickle Drohnen für den zivilen Einsatz: „Wir wollen die Menschen entlasten, indem wir den Lufttransport per Drohne zugänglich und verfügbar machen, den Bau von Stromleitungen vereinfachen und den Transport von Waren in entlegene Gebiete erleichtern. Was die Demonstration betrifft, auf deren Flyer eine militärische Drohne abgebildet ist, so hat das nichts mit uns zu tun.“
Moroder betont zwar, dass das Demonstrationsrecht eine Säule der persönlichen Freiheit darstelle, „wir halten es aber nicht für sinnvoll, dies gegen ein Unternehmen wie das unsere zu tun, das sich für die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen einsetzt.“