Mailand – Der Instant Buyer Casavo meldet einen neuen Erfolg: Das Start-up mit Sitz in Mailand hat eine Finanzierung von 100 Millionen Euro von Exor, der Holding der Agnelli-Familie, erhalten. Diese kommt zu den 300 Millionen Euro an Krediten, die von mehreren Banken, u.a. Intesa Sanpaolo und Viola Credit, zugesichert worden sind, noch hinzu.
Diese Finanzierung ist die größte, die in der europäischen PropTech-Branche je verzeichnet wurde. Damit sind Firmen und Unternehmen gemeint, die technologiebasierte Lösungsansätze für neue und bestehende Problemstellungen in der Immobilien- und Bauwirtschaft entwickeln und umsetzen.
„Diese Finanzierungsrunde ermöglicht uns, unsere Leadership in Europa durch weiteres Wachstum in Italien, Spanien und Portugal z ufestigen und in neue Märkte, allen voran Frankreich, zu expandieren“, so Giorgio Tinacci, Gründer und CEO von Casavo gegenüber der Zeitung „la Repubblica“. Seit seiner Gründung hat das Start-up Finanzierungen im Wert von 450 Millionen Euro erhalten.
Ein Deutschnofner ist von Anfang an dabei
„Unser Wachstumsprozess, in dem wir unsere Position als Leader unter den digitalen Immobilienplattformen in Europa festigen möchten, geht weiter“, teilte Victor Ranieri mit. Der Deutschnofner ist an vorderster Front in das Wachstum des Start-ups, das 2017 gegründet wurde, involviert. Die SWZ hat ihn im vergangenen Jahr porträtiert (siehe „Plötzlich Start-upper“). Der unibz-Absolvent ist Country Manager für den italienischen Markt und war 2017 der erste Casavo-Mitarbeiter. Gemeinsam mit Gründer und CEO Giorgio Tinacci schrieb er damals in einem Mailänder Coworking Space den Businessplan für Casavo. Der Anspruch: das Revolutionieren und Digitalisieren des südeuropäischen Immobilienmarktes.
Was Casavo tut
Ein sogenannter Instant Buyer kauft und verkauft bestehende Wohnimmobilien, meistens liegt dazwischen eine Sanierung. Auch setzt ein Instant Buyer stark auf digitale Technologien: Zum Beispiel erhalten potenzielle Verkäufer:innen ein erstes Angebot nach einem rein virtuellen Lokalaugenschein. Potenzielle Käufer:innen hingegen können die Immobilie virtuell begehen und – falls die Sanierung noch läuft – auch nach den eigenen Wünschen konfigurieren.
Casavo ist derzeit in Mailand, Rom, Turin, Florenz und Bologna tätig, genauso ist bereits eine Expansion nach Madrid, Barcelona und Lissabon erfolgt. Das Unternehmen zählt rund 400 Mitarbeitende. Seit der Gründung wurden rund 2.300 Immobilientransaktionen im Wert von 700 Millionen Euro abgewickelt.