Bozen – Die heute veröffentlichte Umfrage des Wifo (Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen) zeigt, dass der Klimawandel und seine Auswirkungen von den Südtiroler Landwirten und Landwirtinnen stark wahrgenommen werden. Die größte Sorge bereiten die direkten Auswirkungen des Klimawandels, wie häufigere und stärkere Stürme, Hitzewellen, zunehmende Trockenheit und die Ausbreitung von Schädlingen. Die regulatorischen und wirtschaftspolitischen Folgen des Klimawandels werden als weniger problematisch angesehen. Die Risikowahrnehmung ist im Obst- und Weinbau stärker ausgeprägt als in der Tierhaltung.
Gezielte Maßnahmen
Die meisten Befragten sind der Meinung, dass sie gezielte Maßnahmen ergreifen müssen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Diese Maßnahmen betreffen vor allem die Verbesserung der Wasserversorgung und die Versicherung gegen Unwetterschäden. Vor allem für Obstbauern ist es wichtig, sich gegen Hagel zu schützen und klima- und schädlingsresistentere Pflanzen einzuführen. Auch für die Weinbauern ist der Schutz vor Hagelschäden ein wichtiges Thema, darüber hinaus erwähnen sie die Notwendigkeit, Erosion und Erdrutschen vorzubeugen. Dies ist auch für viele Milchbauern wichtig.
Von den im Südtiroler Klimaplan 2040 betrachteten Maßnahmen sehen die Landwirte und Landwirtinnen die Kürzung der Subventionen für landwirtschaftliche Dieselfahrzeuge am kritischsten. Die Erhöhung der Heumilchquote wird von rund einem Viertel der Milchbauern als problematisch angesehen und die Ausweitung der ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen auf 25 Prozent bereitet fast der Hälfte der Obstbauern Sorgen. Die Winzer hingegen sehen in keiner der Maßnahmen des Klimaplans ein besonderes Problem.
Unterschiede zeigen sich auch je nach Alter der Befragten: Junge (unter 35 Jahren) sehen den Klimaplan 2040 kritischer als ihre älteren Kollegen. Darüber hinaus sind sie sich der Risiken bewusster, die sich aus den möglichen politischen und regulatorischen Folgen des Klimawandels ergeben, z. B. mögliche Verpflichtungen zur Berichterstattung über die Umweltauswirkungen ihrer Tätigkeit, mögliche Verschärfungen der Vorschriften für Treibhausgasemissionen oder die Kürzung öffentlicher Subventionen für Produktionen, die als klimaschädlich eingestuft werden.
INFO Der WIFO-Bericht steht auf der Website www.wifo.bz.it/studien zum Download bereit.