Bozen – Im Noi Techpark in Bozen wurde am Donnerstag in Anwesenheit von über 200 Geladenen die neue Fakultät für Ingenieurwesen der Freien Universität Bozen eröffnet. Im Fokus der Studiengänge stehen Robotik, Automation und Künstliche Intelligenz.
Neben den aktuell angesiedelten über 70 Unternehmen und 30 Start-ups sowie den Forschungsinstituten und Wirtschaftsverbänden werden ab sofort 800 Studierende im Noi lernen und forschen. Damit verdoppelt der Noi Techpark seine Community auf über 2.400 Personen.
„Das Flaggschiff unserer Zukunftsentwicklung“
„Erst vor wenigen Wochen eröffneten wir zwei Erweiterungsgebäude, nun feiern wir einen weiteren großen Entwicklungsschritt, mit dem Noi zu einem wahren Campus wird“, sagte Philipp Achammer bei der Eröffnung, der zuständige Landesrat für Innovation, Forschung und Universität. „Durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure – der Unternehmen, der Start-ups, der Forschungsinstitute und besonders der Freien Universität Bozen wie auch der Wirtschaftsverbände und Institutionen – werden Projekte und Dinge möglich, die es an so einem Ort sonst nicht geben würde“, betonte er.
Allein im Vorjahr seien über 660 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit einem Gesamtbudget von 44,5 Millionen Euro im Noi Techpark am Laufen gewesen.
„Für unser Forschungssystem, die Stadt Bozen und das Land Südtirol ist Noi ein entscheidender Entwicklungstreiber und die neue Ingenieursfakultät der Uni Bozen das Flaggschiff unserer Zukunftsentwicklung“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Staat übernimmt Mehrkosten
Die Grundsteinlegung für den Bau des neuen Fakultätsgebäudes erfolgte im März 2022. Trotz schwieriger Umstände aufgrund von Preissteigerungen und Lieferengpässen, die Verzögerungen zur Folge hatten, konnte der komplexe Bau in zweieinhalb Jahren pünktlich abgeschlossen werden. Die Kosten laut Raumprogramm betragen 57,2 Millionen Euro. Die Mehrkosten von 6,5 Millionen Euro konnten zur Gänze durch staatliche Ausgleichsmittel finanziert werden.
Ab Oktober startet der ordentliche universitäre Betrieb mit insgesamt 15 Lehrgängen. Die neue Fakultät hat zwei thematische Schwerpunkte: Der erste reicht von innovativen digitalen Hardware- und Softwaretechnologien – einschließlich KI und Mensch-Computer-Interaktion – bis hin zu den fortschrittlichsten Aspekten der Industrie-, Maschinenbau- und Energietechnik. Der zweite Schwerpunkt ist auf Anwendungen im Dienst des Territoriums ausgerichtet, von der Erhaltung der natürlichen und Umweltressourcen bis hin zu den Auswirkungen auf den Menschen und die Gesellschaft.
Womöglich weitere Fakultäten im Noi Techpark
Unirektor Paolo Lugli sagt: „Für eine Fakultät wie die unsere ist die Ansiedelung im Noi eine einmalige Chance, da sie die Forschungsaktivitäten und die Studierenden näher an die Unternehmen bringt und so neues Innovationspotenzial freisetzt. Nach Abschluss ihres Studiums können die Absolventinnen und Absolventen selbst neue unternehmerische Initiativen gründen und so die wirtschaftliche Zukunft der Region mitgestalten. Die Synergie wird sowohl uns als Universität als auch dem Noi Techpark zugutekommen und vielleicht die Tür für die Einrichtung weiterer Fakultäten im Noi öffnen.“