Bozen/Innsbruck/Schlanders – Silvia Valentino ist Geschäftsführerin und Mitbegründerin der Sozialgenossenschaft Vinschgau (SOVI). Diese betreut und begleitet Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen und beschäftigt mittlerweile rund 15 Mitarbeiter*innen. Vor einem Jahr gewann Silvia Valentino, eine studierte Pädagogin und Psychologin, den SWZ-Award im Wert von 4.500 Euro für die Teilnahme am berufsbegleitenden MCI-Lehrgang „General Management“. Im Oktober begann das Studium, derzeit steht der Studienbetrieb am Management Center Innsbruck MCI wegen der Coronakrise still. Wir haben Valentino telefonisch in Schlanders erreicht, um sie zu fragen, wie es ihr mit dem Studium geht.
SWZ: Frau Valentino, wie geht es Ihnen mit der Doppelbelastung Job-Studium?
Silvia Valentino: Nennen wir es nicht „Belastung“, sondern Herausforderung. Und genau genommen handelt es sich um eine dreifache Herausforderung, denn die Familie gibt es ja auch noch …
… lassen Sie mich also besser fragen: Wie geht es Ihnen mit der dreifachen Herausforderung?
Alles unter einen Hut zu bringen, ist schon anspruchsvoll, denn die Arbeit ist nicht weniger geworden, seit ich am MCI studiere. Die Herausforderung ist freilich ungemein spannend, denn ich lerne sehr viel. Das gibt Motivation. Ich darf von Glück reden, dass mich meine Familie stark unterstützt.
Konnten Sie Gelerntes bereits im Berufsalltag einsetzen?
Selbstverständlich reflektiere ich bei den Projektarbeiten, wie sich das Gelernte auf unsere Sozialgenossenschaft übertragen lässt. In erster Linie handelt es sich für mich aber um eine Investition in die Zukunft, weil wir unsere Tätigkeit gerne erweitern würden. Ziel unserer Sozialgenossenschaft ist es, die Betreuung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen zu ergänzen mit Angeboten zur Integration in die Arbeitswelt.
Gibt es bestimmte Inhalte des Lehrgangs, die Ihnen besonders zusagen?
Besonders interessant fand ich den Leadership-Block. Aber auch die Strategien für Veränderungsprozesse inklusive Einbeziehung der Mitarbeiter*innen fand ich sehr wertvoll. Nützlich ist, dass man einen unternehmerischen Gesamtblick gewinnt, vom strategischen Management über Businesspläne bis hin zum Accounting.
Die Teilnehmer*innen des Lehrgangs kommen aus den unterschiedlichsten Unternehmen. Bringt der Blick über den eigenen Branchen-Tellerrand neue Erkenntnisse für Ihre Arbeit in der Sozialgenossenschaft?
Auf alle Fälle. Jede*r der 23 Teilnehmer*innen – darunter übrigens nur vier Frauen – hat einen anderen Blickwinkel, weshalb der Austausch untereinander sehr fruchtbar ist. Ich stelle dabei fest, dass wir als Non-Profit- Organisation in mancherlei Hinsicht einfach anders sind als gewinnorientierte Unternehmen.
Die SWZ und das MCI schreiben auch heuer wieder einen SWZ-Award aus. Was sagen Sie den Bewerber*innen?
Unbedingt bewerben! Der Lehrgang ist ungemein wertvoll, die Inhalte sind hochwertig, und wenn man dann – so wie ich – das Glück hat, das Stipendium zu erhalten, dann ist die Sache perfekt.
Honigschlecken ist es wahrscheinlich keines, wenn man berufsbegleitend studiert, oder?
Der Lehrgang verlangt den Teilnehmer*innen viel ab. Aber ich würde mich mit meiner jetzigen Erfahrung im Rücken noch mal bewerben. Ich bereue es nicht.
Welches ist unterm Strich der Hauptgrund, warum Sie den Besuch des MCI-Lehrgangs nicht bereuen, trotz der Mehrfachbelastung?
Ich komme ja aus von einem pädagogisch-psychologischen Studium, weshalb mir der Lehrgang die Möglichkeit gibt, Lücken im betriebswirtschaftlichen Wissen zu schließen. Mir gibt aber auch der Austausch mit den Studienkolleg*innen sehr viel.
HIER GIBT’S ALLE INFOS ZUM SWZ-AWARD: https://swz.it/management-ausbildung-swz-vergibt-4-500-euro-stipendium/
Info
Der SWZ-Award 2020
Der SWZ-Award 2020, den die SWZ zum wiederholten Mal in Zusammenarbeit mit dem Management Center Innsbruck auslobt, hat einen Wert von 4.500 Euro, womit die Siegerin bzw. der Sieger für die Teilnahme am berufsbegleitenden MCI-Lehrgang „General Management – Betriebswirtschaft für Nichtbetriebswirtinnen und Nicht-Betriebswirte“ nur einen Selbstbehalt von 2.515 Euro bezahlt. Der Lehrgang richtet sich an motivierte Menschen, die ihr Managementwissen berufsbegleitend verbessern möchten. Angesprochen sind aber auch Arbeitgeber*innen, die sich durch die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterin bzw. ihres Mitarbeiters zusätzliches Know-how ins Haus holen wollen – gerade in Zeiten wie diesen wichtiger denn je. Der Bewerbungsbogen kann am Ende dieser Seite abgerufen werden. Bewerbungen bis Montag, 4. Mai, an info@swz.it. Neben dem ausgefüllten Antragsformular ist ein Lebenslauf samt Dokumentation der wichtigsten Stationen (Studienerfolg, Zeugnisse usw.), eine kurze Begründung für die angestrebte Teilnahme am Lehrgang sowie eine Kurzbeschreibung der mittelfristigen Zukunftspläne beizulegen. Die Ermittlung des/der Preisträgers*in erfolgt durch eine Jury, die sich aus Experten/-innen aus Wissenschaft und Praxis zusammensetzt. Die Vergabe des Stipendiums erfolgt Mitte Mai 2020.
FÜR ARBEITGEBER Gut ausgebildete Mitarbeiter sind ein Mehrwert für Unternehmen. Arbeitgeber, die tüchtige Mitarbeiter*innen zur Teilnahme am SWZ-Award animieren möchten, finden hier ein kompaktes Infoblatt zum Weiterleiten und Aushängen. Hier das Antragsformular zum Download abrufbar.