Bozen – Am 9. November stimmte die Mehrheit des hohen Hauses für einen Beschluss, der hohe Wellen schlug: die Reform von IDM Südtirol. Überraschend hatte damals die Mehrheit des Landtages für den entsprechenden Beschlussantrag des Team K gestimmt.
Diese Entscheidung kam damals nicht aus heiterem Himmel, zumal es dem Wirtschaftsdienstleister IDM, der 2016 aus dem Zusammenschluss von SMG, EOS, TIS und BLS hervorging, nie gelungen ist, die Sympathie der breiten Südtiroler Öffentlichkeit zu gewinnen. Er sei zu teuer, habe zu viele Mitarbeitende und so manches sei wenig zielführend, heißt es vonseiten der Kritiker:innen immer wieder.
Trotzdem stellten sich Wirtschaftsverbände und Landesregierung in den Tagen nach dem Landtagsbeschluss hinter Südtirols Wirtschaftsdienstleister; gleichzeitig wurde eingeräumt, dass es Verbesserungspotenzial gebe. Und dieses wolle man herausarbeiten.
Im März, als die SWZ recherchierte, was der Stand der Dinge bei der Reform der IDM ist, hieß es vonseiten des Landeshauptmannes Arno Kompatscher, es finde eine Analyse der Stärken und Schwächen des Wirtschaftsdienstleisters statt. Nachdem diese Analyse abgeschlossen ist, so Kompatscher, „werden wir auch wissen, was wirklich zielführend ist, um etwaige Schwachstellen anzugehen und die Performance zu verbessern. Ob das nur die Organisationsstruktur betrifft oder ob es auch Fragen sind, die mit Methoden oder Inhalten zu tun hat, wird sich durch die Analyse zeigen.“
Ergebnisse noch im Juni?
Mittlerweile sind seit der Abstimmung im Landtag sieben Monate vergangen. Paul Köllensperger vom Team K wollte deshalb in der gestrigen Fragestunde im Landtag wissen, ob mit den Ergebnissen des Analyseprozesses zur Umsetzung des Beschlusses noch im Frühjahr, also innerhalb des 20. Juni, zu rechnen sei.
Darauf antwortete Landeshauptmann-Stellvertreterin Waltraud Deeg, dass für die kommenden Wochen noch Gespräche mit Wirtschaftsverbänden und Konsortien vorgesehen seien. Der Prozess könne wohl nicht innerhalb Juni abgeschlossen werden.
Es sei eine Arbeitsgruppe von den Eigentümern der IDM eingesetzt worden, die sich in den vergangenen Monaten mehrmals getroffen habe. Es sei wichtig, alle Betroffenen mit einzubinden, denn es sei ein weitreichender Beschluss, der getroffen werden müsse. Die Ergebnisse des Analyseprozesses würden nach dem Abschluss entsprechend den Regeln bekanntgegeben.
Paul Köllensperger bemerkte, es sei klar, dass man hier auf Zeit spiele und die nächste Regierung dann vom Beschlussantrag nichts mehr wissen werde. Im Beschlussantrag stehe klar, was zu passieren habe. Er stelle fest, dass alles getan werde, um den Antrag nicht umzusetzen.