Bozen – Die Gesellschafterversammlung der Raiffeisen Landesbank Südtirol AG hat die Bilanz des Geschäftsjahres 2022 genehmigt, und zwar mit durchwegs guten Ergebnissen, wie es in einer Presseaussendung heißt.
Einlagen: Die Kundeneinlagen stiegen zum Jahresende um 30,8 Prozent auf 1.507 Millionen Euro und die Gesamteinlagen um 20,16 Prozent auf 2.378 Millionen. Vor allem die Kontokorrent- und Spareinlagen haben deutlich zugelegt. Die indirekten Einlagen (Investmentfonds, Obligationen Dritter, Aktien, Lebensversicherungen) beliefen sich zum Jahresende auf 2.764 Millionen (minus 31,6 Prozent). Der Rückgang ergibt sich laut Auskunft der Landesbank aus dem institutionellen Geschäft. Hier musste die Raiffeisen Landesbank Südtirol eine Vermögensverwaltung aus strategischen Gründen an eine andere Bank übertragen.
Ausleihungen: Das Kreditvolumen stieg um 175,5 Millionen Euro (plus 9,93 Prozent) auf 1,9 Milliarden.
Gewinn: Der Gewinn vor Steuern liegt bei 20,31 Millionen Euro, der Reingewinn beträgt 11,9 Millionen Euro. Die Gesellschafterversammlung hat daher die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende von acht Millionen Euro beschlossen. Dies entspricht einer Rendite auf das eingezahlte Kapital von 3,38 Prozent. Den über Plan gestiegenen ordentlichen Bankerträgen standen allerdings stark rückläufige Finanzmärkte gegenüber, welche die Raiffeisen Landesbank Südtirol als Zentralinstitut mit hohen Wertpapier- und Beteiligungsbeständen stärker spürt. Nach den überdurchschnittlichen Aufwertungen im Vorjahr musste die Bank zum Jahresende gewinnwirksame, jedoch nicht realisierte Abwertungen in Kauf nehmen, heißt es in der Aussendung.
Wie geht es weiter?
Alles in allem war die Wirtschaftsentwicklung Südtirols im vergangenen Jahr besser, als die Verantwortlichen der Landesbank dies erwartet hatten. Die überschießende Inflation, ein ungewohnt hohes Zinsniveau und volatile Finanzmärkte brachten jedoch neue Herausforderungen, heißt es in der Aussendung. Präsident Hanspeter Felderer ist zufrieden: „Das Geschäftsmodell der Raiffeisen Landesbank hat sich im Jahr 2022 wieder bewährt. Die Raiffeisenkassen zu unterstützen und für Familien und Unternehmen im Land die benötigten Finanzlösungen und Dienstleitungen zu liefern, ist ein solider Auftrag.“ Die Raiffeisen Landesbank Südtirol hat – neben der normalen Banktätigkeit – die Aufgabe, die 39 Raiffeisenkassen Südtirols bei ihrer Banktätigkeit zu unterstützen.
Wie es in den kommenden Monaten weitergehe, sei angesichts der Unsicherheiten schwer zu sagen. Generaldirektor Zenone Giacomuzzi wagt einen Ausblick: „Wir gehen für das Geschäftsjahr 2023 von einem bescheidenen Wachstum sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei den Ausleihungen aus.“
Fokus auf nachhaltigem Wirtschaften
Vor drei Jahren hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol auf freiwilliger Basis erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Unter anderem hat die Landesbank mit dem Emissionserlös der ausgegebenen nachhaltigen Anleihen ökologisch bzw. sozial nachhaltige und extern geprüfte Projekte finanziert. Zudem wurden einige Umweltaktionen und Aktionstage wie etwa Nacht- bzw. Frühstücksdienste im Nachtquartier für obdachlose Menschen „dormizil“ in Bozen, eine Plogging-Aktion in Bozen und Workshops mit Energiespartipps für den Alltag für die Mitarbeiter:innen organisiert. „Bei unseren Anlage- und Kreditprozessen legen wir großes Augenmerk auf Nachhaltigkeit“, kommentiert Giacomuzzi.