Bozen – Auch in diesem Jahr hat das Afi | Arbeitsförderungsinstitut die Daten zu den Einkommenserklärungen des Wirtschafts- und Finanzministeriums (MEF) unter die Lupe genommen. Dem AFI-Zoom „Südtirols erklärte Einkommen im Jahr 2021. Teil 1: Ein Blick auf das Territorium“ zufolge haben im Jahr 2021 rund 419.131 Südtiroler:innen den Steuerbehörden verschiedene Einkommensarten für das Steuerjahr 2020 gemeldet.
Auf dem zweiten Platz der gesamtstaatlichen Rangliste der Durchschnittseinkommen
Die insgesamt erklärte Einkommenssumme beläuft sich in Südtirol auf 10,4 Milliarden Euro, was einem durchschnittlichen erklärten Einkommen von 24.766 Euro entspricht. Im gesamtstaatlichen Vergleich der Durchschnittseinkommen liegt die Provinz Bozen an zweiter Stelle, davor nur noch die Lombardei (25.331 Euro).
Erstmals seit 2014 – also dem Jahr, in dem das AFI die MEF-Daten zu den Steuererklärungen erstmals ausgewertet hat – geht in Südtirol die Gesamtsumme der erklärten Einkommen zurück. Der Rückgang bezieht sich auf das Steuerjahr 2020, das Jahr, in dem die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in Bezug auf die wirtschaftlichen Folgen am stärksten zu spüren waren. Die Negativtendenz betraf nicht nur Südtirol (-3,5 Prozent), sondern alle italienischen Regionen, insbesondere jene im Norden. „Nur die Toskana hatte eine ähnlich starke Negativentwicklung wie Südtirol“, informiert Afi-Direktor Stefan Perini, „wo ebenso wie in Südtirol die Einkommen aufgrund der Lockdowns im Tourismussektor stark eingebrochen sind.“
An der Spitze der Südtiroler Gemeinden mit dem höchsten durchschnittlichen Gesamteinkommen steht Pfalzen mit 29.379 Euro. Es folgen Bruneck (29.073 Euro), Eppan (28.594 Euro), Vahrn (28.426 Euro) und Brixen (27.814 Euro). Die Landeshauptstadt Bozen (27.400 Euro) verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr um sechs Positionen und klettert auf den siebten Rang.
Kategorie „Über 75.000“
Nur 3,3 Prozent der Steuerzahler geben ein Einkommen von mehr als 75.000 Euro an. Im Vergleich zu den Ergebnissen der beiden vorangegangenen Steuerjahre ist dies ein leicht rückläufiger Wert (3,5 Prozent sowohl 2019 als auch 2018). Die 13.812 Südtiroler Steuerpflichtigen mit einem Bruttoeinkommen von mehr als 75.000 Euro machen 18,4 Prozent des gesamten in Südtirol erzielten Einkommens aus.
Rückgang der Steuereinnahmen
Der Rückgang der Einkommen betrifft natürlich auch die Steuereinnahmen, die von 2,2 Milliarden Euro im Steuerjahr 2019 auf 2,0 Milliarden Euro im Steuerjahr 2020 zurückgehen.
Bei der Analyse des Steueraufkommens in den einzelnen Bezirksgemeinschaften ist festzustellen, dass die Stadt Bozen, die hinsichtlich der Anzahl der Steuerpflichtigen nur an zweiter Stelle steht, mehr als ein Fünftel (22,7 Prozent) der in der Provinz eingezahlten Irpef-Steuer auf sich vereint. Auf Bozen folgen das Burggrafenamt (18,7 Prozent) und das Pustertal (15,9 Prozent). Der Bezirk, der am wenigsten für die Staatskasse beiträgt, ist das Wipptal (3,7 Prozent), der aber auch von allen der Bezirk mit den wenigsten Steuerzahlern ist.
Die Gemeinden, in denen im Durchschnitt am meisten Steuern pro Kopf gezahlt wurden, sind Eppan (7.621 Euro pro Steuerzahler), Pfalzen (7.542 Euro), Vahrn (7.312 Euro), Bruneck (7.271 Euro) und Brixen (7.065 Euro).