Bozen – Das Landesstatistikinstitut Astat hat neue Zahlen zu Südtirols Bibliotheken veröffentlicht. Aufschlussreich ist es, diese Veröffentlichung mit jener von vor zehn Jahren zu vergleichen. Demnach sind die Zahlen durchwegs rückläufig. Die Beliebtheit der Bibliotheken scheint zu schwinden. Ob das am geänderten Leseverhalten liegt oder am Angebot der Bibliotheken, das sei dahingestellt. Laut Astat-Mehrzweckerhebung besuchten 28,3 Prozent der Südtiroler Bevölkerung im Alter von drei und mehr Jahren in den zwölf Monaten vor der Befragung eine Bibliothek.
Jedes Buch wird pro Jahr weniger als ein Mal entlehnt
Der Buchbestand in Südtirols Bibliotheken betrug im vergangenen Jahr laut Astat knapp 3,15 Millionen Exemplare. 2013 waren es gut drei Millionen gewesen. Während aber der Buchbestand wächst, sinkt die Zahl der Entlehnungen. Waren es 2013 rund 2,73 Millionen gewesen, sank die Zahl im vergangenen Jahr auf 2,59 Millionen. Der Nutzungsgrad beträgt somit 0,82 gegenüber 0,91 im Jahr 2013. Das heißt: Die Bücher werden – statistisch betrachtet – jedes Jahr weniger als ein Mal entlehnt.
Die Bibliotheken verändern sich
Freilich haben sich die Bibliotheken im Laufe der Jahre verändert. Neben den klassischen Büchern werden 364.000 andere Medien – CDs, DVDs, Spiele, Zeitungen usw. – angeboten. Sie kommen auf einen deutlich höheren Nutzungsgrad von 2,04. Vor zehn Jahren waren es 293.000 andere Medien gewesen, mit einem Nutzungsgrad von 3,71.
Neben dem Bestand von 3,5 Büchern und anderen Medien können derzeit 42.897 virtuelle Medien entlehnt werden. Die Online-Entlehnungen betrugen 2023 laut Astat 523.405.
In diesem Zusammenhang erwähnt das Astat, dass die Bibliotheken zahlreiche Dienste anbieten, z.B. stellen sie 392 Computerarbeitsplätze zur Verfügung, 305 davon mit Internetzugang. In 125 Bibliotheken gibt es kostenloses Wlan.
Die öffentlichen Bibliotheken beschäftigen 2.379 Mitarbeiter:innen, wovon 85,5 Prozent ihren Dienst ehrenamtlich leisten.