Bozen – Bei einem Impulsabend am Donnerstag auf Schloss Maretsch für Südtiroler Unternehmen zeigten die Raiffeisenkassen auf, wie Banken ihre Unternehmen künftig bewerten. „Nachhaltigkeit wird bei der Vergabe von Krediten eine immer größere Rolle spielen, weswegen zukunftsorientierte Geschäftsideen zentral sind“, sagt der Obmann des Raiffeisenverbandes, Herbert Von Leon.
Fachleute und Unternehmer:innen boten bei der Veranstaltung einen überaus differenzierten Blick auf das Thema Nachhaltigkeit. Ulrike Nicolussi-Leck, die in der Raiffeisen Landesbank das Thema Nachhaltigkeit verantwortet, betonte etwa: „Unternehmen sollten sich mit dem Thema auseinandersetzen, um langfristige Wettbewerbsvorteile, Reputationssteigerung und damit eine Stärkung der Arbeitgebermarke, Kostenreduktion durch schlanke Prozesse und eine Erhöhung der Resilienz im Unternehmen zu erzielen.“
Von ihren Erfahrungen berichtete unter anderem die Unternehmerin Maria Schwienbacher von der Tischlerei Schwienbacher. Deren neuer Geschäftszweig „Die Aufmöbler“ zielt auf Einrichtungsmodernisierung unter Einsparung des Abfalls von über 40 Prozent ab. So werden beispielsweise nur die Küchenfronten erneuert, das Innenleben aber beibehalten. „Wir geben der Einrichtung ein zweites Leben und verlängern dadurch den Lebenszyklus von Möbeln. Müllreduzierung und Kostenersparnis führen dadurch zu Nachhaltigkeit“, so Schwienbacher.
Lukas Gerstl vom Vinschger Hotel „Das Gerstl“ stellte sein „r30-Prinzip“ vor, wonach alle Produkte in der Küche aus einem Umkreis von 30 Kilometer stammen.
Roland Ploner von der Firma Ploner Expert zeigte auf, wie komplex Recycling in der Baubranche ist und welche Herausforderungen mit den heutigen Energiehäusern zukünftig auf uns zukommen: „Eine sortenreine Trennung ist das Schwierigste im Recycling, aber nur diese ermöglicht nachhaltiges Wirtschaften.“