Bozen – Vor 55 Jahren, im Jahr 1969, haben einige Grödner Bildhauer gemeinsam mit der Handelskammer Bozen die Schutzmarke im Kunsthandwerk eingeführt, die seither dieses Echtheitszertifikat vergibt. „Die Marke kennzeichnet ausschließlich von Hand geschnitzte Holzbildhauarbeiten und garantiert die Einzigartigkeit der Stücke. Mit dem Aufkommen der Maschinenschnitzerei in den 1950er Jahren in Südtirol war diese Unterscheidung notwendig geworden. Die Schutzmarke wird in Zukunft weiter an Wert gewinnen“, wird Filip Piccolruaz, der Obmann der Berufsgruppe Kunsthandwerk im Handwerkerverband lvh.apa, in einer Aussendung der Handelskammer zitiert.
„Mit dem Aufkommen der Maschinenschnitzerei in den 1950er Jahren in Südtirol war diese Unterscheidung notwendig geworden.“
Die Schutzmarke mit der Aufschrift „Entirely Hand Carved“ wird nach beendeter Vorarbeit, dem Zuhauen, von einem Experten der Handelskammer Bozen auf der Skulptur angebracht, und der gesamte Entstehungsprozess wird kontrolliert.
„Die Einführung der Schutzmarke war ein wichtiger Meilenstein für die Südtiroler Holzbildhauerei. Das Grödner Kunsthandwerk hat das Tal weit über die Grenzen Südtirols bekannt gemacht und zur florierenden Wirtschaft beigetragen. Die Schutzmarke garantiert die Unterscheidung von händisch und maschinell gefertigten Holzbildhauarbeiten“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Die Krise des Grödner Holzschnitzgewerbes
Freilich ist die Schutzmarke auch ein Indikator für die Krise, in die das Grödner Holzschnitzgewerbe geschlittert ist. Die SWZ hat in der Ausgabe 29/24 darüber berichtet. Zu Spitzenzeiten wurden jedes Jahr rund 6.000 Werke zertifiziert, 2012 waren es noch 1.500. Nur mehr 1.061 Grödner Holzskulpturen haben das Siegel 2023 erhalten.