Rom – In Rom wird weiter über die Einführung eines Mindestlohns diskutiert. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist dem Vorschlag des PD nicht mehr ganz abgeneigt.
Nun meldet sich auch die SVP-Senatorin Julia Unterberger zum Thema zu Wort. Sie sagt, die Regierung solle auf die Opposition hören: „In einem Land, in dem es fast drei Millionen prekäre Arbeitsverhältnisse gibt, ist ein Mindestlohn absolut notwendig. Deshalb hoffe ich, dass die Regierung mit der Opposition ein Einvernehmen findet: Die gesetzliche Verankerung eines Mindestlohns von neun Euro brutto pro Stunde wäre ein erster Schritt, der Erwerbsarbeit und den Arbeitnehmer:innen die Würde zurückzugeben.“
In der großen Mehrheit der europäischen Länder gebe es einen Mindestlohn, so Unterberger. Dies gelte auch für jene, die viel höhere Beschäftigungsquoten und Löhne als Italien aufweisen. „Es handelt sich also nicht um einen Eingriff, der das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt verändert“, meint die Senatorin.
Vielmehr schütze ein Mindestlohn gegen Arbeitsformen, die an Ausbeutung grenzen. „Dies umso mehr in Zeiten der hohen Inflation, die die Kaufkraft der unteren Einkommen am härtesten trifft. Es wäre ein notwendiger Akt der sozialen Gerechtigkeit.“
Julia Unterberger verweist zudem auf Umfragen, wonach sogar die Wähler:innen der Mitte-Rechts-Parteien auf ein positives Signal der Regierung warten, zumal die Einführung eines Mindestlohns auf große Zustimmung stoße.