Bozen/Innsbruck – Es war nicht das erste Mal, dass die SWZ in Zusammenarbeit mit dem Management Center Innsbruck (MCI) ein Stipendium ausgeschrieben hat. Mit der Gemeinschaftsinitiative soll jungen motivierten Südtirolern die Möglichkeit gegeben werden, sich weiterzuentwickeln und ihr betriebswirtschaftliches Know-how berufsbegleitend zu verbessern – zum Vorteil für sich persönlich, gleichzeitig aber auch zum Vorteil des Arbeitgebers, der sich zusätzliches Know-how ins Haus holt.
Der berufsbegleitende Zertifikats-Lehrgang „General Management – Betriebswirtschaft für Nicht-Betriebswirte“ am MCI ist äußerst beliebt – zum einen bei jenen, die ein technisches Studium absolviert haben und betriebswirtschaftliche Lücken schließen möchten, zum anderen bei jenen, die nach der Matura berufstätig geworden sind und sich das notwendige Rüstzeug für die steigenden Anforderungen des Berufslebens aneignen oder sich auf einen Karrieresprung vorbereiten möchten. Genau genommen kostet die Teilnahme am berufsbegleitenden Lehrgang, der 34 Präsenztage umfasst, 7.490 Euro. Für den Träger des SWZ-Awards bleibt ein Selbstbehalt von nur 2.490 Euro.
Diesmal fiel die Wahl der Jury, bestehend aus Universitätsprofessor Kurt Matzler, MCI-Marketingleiter Peter Schwazer und SWZ-Chefredakteur Christian Pfeifer, auf Arno Sattler. Nachdem der 32-jährige Seiser in die engere Auswahl gekommen war, überzeugte er die Jury mit seinen Beweggründen für die angestrebte Lehrgangsteilnahme genauso wie mit seinem bisherigen Werdegang und seinem Auftreten.
Sattler ist seit Anfang 2013 Mitarbeiter des Bozner Familienunternehmens „KKR – Kälte Klima Röhler“ und unterstützt dort die Geschäftsführung. Zuvor war er sechs Jahre lang in verschiedenen leitenden Funktionen beim Logistikunternehmen Fercam beschäftigt gewesen. Sattler hat in Trient den Bachelorstudiengang „Übersetzen und Dolmetschen“ und in Bologna den Bachelorstudiengang „Wirtschaft und Recht“ absolviert, bevor er an der Fernuniversität Hagen berufsbegleitend zuerst Politik und Verwaltungswissenschaft und dann „Governance – Politische Steuerung und Koordination“ studierte. Parallel schloss er am Kaiserhof in Meran den ESF-Kurs „Junior Assistant Manager in Hotel- und Tourismusmanagement“ ab. Sattler spricht sechs Sprachen, und zwar Deutsch, Italienisch, Englisch, Spanisch, Französisch und Portugiesisch. Das Reisen nennt er seine Leidenschaft.
Er freue sich über das Stipendium und auf den Lehrgang, meinte er vergangene Woche bei der Vergabe des SWZ-Awards in Innsbruck (siehe beistehendes Interview).
Info
„Versuch und Irrtum begrenzen“
SWZ: Herr Sattler, gratuliere zum SWZ-Award. Was erwarten Sie sich vom Besuch des MCI-Lehrgangs?
Arno Sattler: Zunächst einmal: Ich freue mich ungemein über den SWZ-Award. Als ich in der SWZ gelesen habe, dass Sie dieses Stipendium vergeben, habe ich mir sofort gedacht: „Der Lehrgang wäre genau das, was ich brauche.“ Ich bin mir in meiner derzeitigen Rolle bei meinem Arbeitgeber „KKR – Kälte Klima Röhler“ nicht immer zu hundert Prozent sicher, ob es nicht bessere oder effizientere Lösungsansätze und Strategien für meine Arbeit gibt. Ich würde mir manchmal Methoden und Instrumente wünschen, die mir helfen, meine Aufgaben noch besser und sicherer zu bewältigen. Genau diese Instrumente erhoffe ich mir vom Zertifikats-Lehrgang „General Management“. Ich freue mich auf den Start im Oktober.
Welches ist Ihre Rolle bei KKR?
Ich unterstütze die Geschäftsleitung bestehend aus Heidi und Hansi Röhler. Das erfordert eine gute Übersicht und Kenntnis über beinahe alle betrieblichen Abläufe, wobei der Sektor, in dem wir tätig sind, durch ein überdurchschnittlich hohes Maß an Reglementierung geprägt ist. Bisher war mein Werdegang im Unternehmen primär durch „learning by doing“ geprägt. Ich erhoffe mir, durch das Gelernte beim MCI-Lehrgang zukünftig Versuch und Irrtum begrenzen zu können. Und ich erhoffe mir, künftig noch besser einen Beitrag zu einem gesunden Wachstum des Unternehmens leisten zu können. Für mich handelt es sich nämlich um ein außergewöhnliches Unternehmen.
Inwiefern?
In diesem Unternehmen wird von der Geschäftsleitung Nettigkeit gelebt. Heidi und Hansi Röhler betonen immer und so auch im vergangenen Jahr bei der Feier des 30-jährigen Firmenjubiläums, dass die Menschlichkeit in der Unternehmensphilosophie an erster Stelle steht. Das ist tatsächlich so, und das zeichnet das Unternehmen aus. Natürlich kann man nicht allein durch Nettigkeit und Menschlichkeit auf dem umkämpften Markt bestehen, und gerade deshalb finde ich den MCI-Lehrgang für mich und meinen Arbeitgeber so wertvoll. Da wird unternehmerisches Rüstzeug vermittelt.
Bisherige SWZ-Award-Träger sagen rückblickend, dass der Besuch des MCI-Lehrgangs sehr bereichernd ist, aber auch ziemlich hart.
Dass ein berufsbegleitendes Studium eine Herausforderung ist, dessen bin ich mir bewusst. Andererseits heißt es doch: „Von nix kimp nix“. Ich werde meine Zeit noch besser einteilen müssen, und bedanke mich bereits jetzt bei meiner Freundin und meinem Arbeitgeber, dass sie mich unterstützen. Aus rein praktischer Sicht ist das MCI logistisch gut erreichbar und der Lehrgang durch die Nutzung meiner Urlaubstage zu bewältigen. Finanziell unterstützt mich die SWZ, was will man mehr?