Ein außergewöhnliches Schuljahr für Schüler:innen, Lehrpersonen und Eltern geht zu Ende. Erzwungenermaßen wurde mit Onlineschule, kürzeren Unterrichtszeiten, kleineren Klassen und anderen Notlösungen experimentiert. Immerhin ist es gut gelungen, den Präsenzunterricht an Grund- und Mittelschulen zu sichern.
Interessant ist, wie uneinheitlich die Bilanz ausfällt. Der Onlineunterricht hat gut funktioniert, meinen die einen, miserabel, sagen die anderen. Der Notbetrieb in Präsenz war fruchtbar für die einen, furchtbar für die anderen.
Was also? Mehr als jedes normale Schuljahr hat das Corona-Schuljahr vor Augen geführt, dass Unterrichtsprogramme, Lernstoffmengen und Digitalisierungsgrad zweitrangig sind für die Qualität der Schule – erstrangig sind die Lehrpersonen. Sogar wenn der Unterricht digital abläuft, wird der Unterschied analog gemacht: durch die Lehrer:innen. Glücklicherweise verfügt Südtirols Schulsystem über viele fähige, motivierte, fleißige Lehrkräfte. Leider hat es aber genauso weniger fähige und motivierte und fleißige. Die Schulwelt muss sich das ehrlich eingestehen, anstatt sofort jene des Lehrer-Bashings zu bezichtigen, die das Unerhörte aussprechen. Selbstverständlich gibt es auch in anderen Berufen Schlechte, allerdings richten sie dort weniger Schaden an. In der Schule wird die Zukunft (mit-)geschrieben.