Bozen – Immer wieder fordert die Wirtschaft, allen voran der Unternehmerverband Südtirol, die Einrichtung einer internationalen Schule. Heiner Oberrauch, Präsident des UVS, meinte im Herbst dazu: „Wir haben den gemeinsamen Auftrag, unser Land noch stärker als attraktiven Ort zum Leben und Arbeiten positionieren: Dafür sind auch gezielte Angebote wie die Unterstützung bei der Wohnungssuche oder eine internationale Schule wichtig. Damit wird Südtirol für heimische Familien, aber auch für Familien von potenziellen ausländischen Fach- oder Führungskräften, die in unseren Unternehmen aber auch beispielsweise an der Uni Bozen oder anderen Forschungseinrichtungen tätig sind, noch lebenswerter.“
Im Mai 2023 haben sich insgesamt vier Südtiroler Oberschulen bei der Deutschen Bildungsdirektion für die Führung eines internationalen Klassenzuges beworben. Nun steht fest: Eingerichtet wird der internationale Klassenzug am Realgymnasium mit Schwerpunkt angewandte Naturwissenschaften in Bozen.
Ab dem Schuljahr 2024/25
Voraussichtlich ab dem Schuljahr 2024/2025 wird dort gemäß den Rahmenrichtlinien und Modalitäten der „International Baccalaureate Organization“ (IB-Organisation), einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in Genf, unterrichtet.
„Mit dem internationalen Klassenzug am Realgymnasium in Bozen stärken wir einerseits das Bildungsangebot in Südtirol, andererseits bieten wir damit ein international anerkanntes Bildungsmodell an“, sagt Landesrat Philipp Achammer und erklärt: „Vorerst ist die Errichtung eines einzigen Klassenzuges geplant. Allerdings schließen wir nicht aus, das Angebot zu erweitern, wenn die Nachfrage groß ist.“
Unterreicht größtenteils in Englisch
Der Unterricht im internationalen Klassenzug erfolgt größtenteils in englischer Sprache und richtet sich nach den Lehrplänen der IB-Organisation. Demnach müssen Fachlehrerinnen und Fachlehrer Englischkenntnisse auf C1-Niveau nachweisen können.
Die Reaktion des UVS
Dass das Angebot sowohl für internationale als auch für Südtiroler Familien angedacht sei, ist besonders wichtig, heißt es vonseiten des Unternehmerverbandes: „Unsere Unternehmen werden durch das internationale Bildungsangebot für Talente aus dem Ausland noch attraktivere Arbeitgeber. Aber die internationale Schule ist, genauso wie unsere dreisprachige Universität, auch für Südtiroler Jugendliche ein wichtiges, zusätzliches Bildungsangebot. Mehrsprachige Mitarbeiter:innen sind für unsere international tätigen Unternehmen ausschlaggebend und die internationale Schule kann für deren Ausbildung einen wichtigen Beitrag leisten“, sagt UVS-Präsident Heiner Oberrauch.
Die Stärkung des Bildungsangebotes ist für den Präsidenten des Unternehmerverbandes ein zentrales Anliegen: „Die beste Investition in die Zukunft eines Landes ist jene in die klugen Köpfe der Jugend. Hohe Standards in der Aus- und Weiterbildung sind dafür entscheidend. Wir müssen in diesem Bereich auf höchster Qualitätsstufe agieren, und zwar in jedem Bereich, in der Schule, wie auch in der ständigen Weiterbildung am Arbeitsplatz. In diesem Sinne ist die internationale Schule ein wichtiges Zusatzangebot und wir wünschen uns, dass nach diesem ersten Klassenzug in Bozen, dieses Angebot in Zukunft auch ausgebaut werden kann.“