Bozen – Mit dem am Dienstag genehmigten Landesprogramm für Innovation und Forschung 2023 hält die Landesregierung am Ziel fest, den Anteil der Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) weiter anzuheben. Durch zunehmende Investitionen ist die Forschungs- und Entwicklungsquote laut den neuesten Astat-Daten auf knapp ein Prozent gestiegen.
Das Landesprogramm für Forschung und Innovation 2023 orientiert sich an der Strategie für intelligente Spezialisierung (RIS3) und zeigt als Planungsinstrument konkrete Maßnahmen auf, um dem Lissabon-Ziel von drei Prozent noch näher zu kommen.
Bei der jüngsten Sitzung des Rates für Wissenschaft, Forschung und Innovation wiesen die Mitglieder auch auf die Wichtigkeit der sozialen Innovation hin, die vor allem in Krisenzeiten, aber auch in Hinblick auf die zunehmende Automatisierung der Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung gewinne. Technische Innovation sei umso effizienter, je besser es gelinge, auch soziale Aspekte zu integrieren.
Auf Stärken konzentrieren und offen bleiben für Neues
Hauptaugenmerk der nächsten Jahre wird laut Landeshauptmann Arno Kompatscher weiterhin die Umsetzung der RIS3-Strategie und die Weiterentwicklung der darin festgelegten Spezialisierungsfelder sein. Aktiv in diesen Prozess eingebunden sind vier Arbeitsgruppen in den Bereichen Digital, Automation-Automotive, Food and Life Science und Green Technologies.
Ihre Aufgabe ist es, die Entwicklung dieser Bereiche mitzuverfolgen und dabei zu helfen, die Stärken des Landes auszubauen und gleichzeitig neue Impulse zu geben. Auch die neu ausgearbeitete Spezialisierungsstrategie des NOI Techparks trägt zur Umsetzung der RIS3-Strategie bei.
Kooperation, Vernetzung und Wissenstransfer als Erfolgsgeheimnis
Um die Innovation und Forschung in Südtirol zukunftsfähig zu gestalten, setzt das Landesprogramm für Innovation und Forschung 2023 vermehrt auf Kooperation, Vernetzung und Wissenstransfer. Durch verschiedene Maßnahmen soll die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Unternehmen auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene weiter gefördert werden.
Im Bereich Innovation gab es hierzu Anfang 2023 eine neue Ausschreibung für Innovationscluster. Zudem wird an der Abwicklung der vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) finanzierten Fördermaßnahmen gearbeitet. Der erste Aufruf der neuen europäischen Förderperiode im Bereich Forschung und Innovation ist bereits gestartet. Projekte können bis 31. März 2023 eingereicht werden, ein zweiter Aufruf wird in den nächsten Monaten starten.
Im Rahmen der Ausschreibung für Forschungsprojekte „Research Südtirol/Alto Adige 2022“ werden im Besonderen Kooperationsprojekte finanziert, auch mit der Universität Innsbruck, der Medizinischen Universität Innsbruck und der Universität Trient. Zudem liegt ein Schwerpunkt des Landesprogramms 2023 im weiteren Ausbau der EU-Partnerschaften. Neben der Umsetzung der zweiten Phase von Biodiversa+ wird am Beitritt an zwei weiteren EU-Partnerschaften zu den Themen Agroecology und Food Systems gearbeitet.
Der NOI Techpark wächst stetig weiter und bietet als Innovationscampus „die idealen infrastrukturellen Voraussetzungen, um die Forschungs- und Innovationskompetenz des Landes zu bündeln und die Vernetzung zwischen Unternehmen, Forschung und Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen“, wie man in der zuständigen Landesabteilung überzeugt ist. So stehen die Bauarbeiten für den NOI Techpark Bruneck kurz vor dem Abschluss, während in Bozen die Bauarbeiten an der neuen Fakultät für Ingenieurswissenschaften der Uni Bozen voranschreiten und neuer Platz für Labors des Versuchszentrum Laimburg und für Unternehmen geschaffen wird.
Um den Zugang der Unternehmen zu den Förderungen zu erleichtern, wird im Bereich der Innovationsförderung die Antragstellung künftig auf digitalem Wege erfolgen. Der Go-Live ist für Mitte des Jahres geplant.
Schließlich wird im Jahr 2023 der Wissenschaftspreis Junior Research Award für Nachwuchsforschende vergeben.