Bozen – Der NOI Techpark bezeichnet sich selbst als Südtirols wachsendes Innovationsviertel. Wachstum zog sich wie ein roter Faden durch das vergangene Jahr. Das kam bei der heutigen Vorstellung des Jahresberichts 2022 zum Ausdruck. Austragungsort der Pressekonferenz war der erst kürzlich fertiggestellte letzte Stock des Rohbaus der zukünftigen Ingenieurfakultät.
Räumliches Wachstum
2022 markierte einige bedeutende räumliche Erweiterungen. Gemeinsam mit der Freien Universität Bozen wurde der Grundstein für die zukünftige Ingenieurfakultät gelegt.
Gleichzeitig starteten die Bauarbeiten für zwei neue Erweiterungsgebäude und der NOI Techpark in Bruneck ging in die finale Bauphase. Nicht zuletzt wurde das historische Gebäude A6 fertig saniert und beherbergt seitdem das Eurac Institut für Biomedizin.
Neue Projekte und Investitionen in F&E
Vor allem aber war das Jahr 2022 im Hinblick auf Projekte und Investitionen in Forschung und Entwicklung im Wachstum begriffen. Es gab im NOI über 620 laufende F&E-Projekte mit einem Gesamtbudget von 33,5 Millionen Euro. Die Drittmittelfinanzierungsquote der Forschungsinstitute im NOI kletterte mit mehr als 14 Millionen Euro auf 54 Prozent.
Knapp 950 Kundinnen und Kunden nahmen Dienstleistungen in Anspruch, 719 davon waren Unternehmen. 517 Personen und Firmen hingegen beauftragten eines der 49 Labore im NOI für ihre F&E-Tätigkeiten. Insgesamt 1100 Personen forschten, lehrten und arbeiteten 2022 im NOI Techpark, aufgeteilt auf 91 Unternehmen und Start-ups, drei Forschungsinstitute, drei Fakultäten der unibz sowie mehrere Institutionen und Abteilungen der Wirtschaftsverbände.
„Die Zahlen zeigen einen erfolgreichen Trend, dank des Zusammenspiels aller Partner und Stakeholder im NOI“, so Helga Thaler, Präsidentin des NOI Techpark. Sie bedankte sich bei allen Akteuren.
Rückblick und Ausblick
„Die F&E-Quote in Südtirol war noch vor wenigen Jahren unter 0,5 Prozent. Jetzt sind wir bei knapp einem Prozent. Auch dank des NOI Techpark schaffen wir die Steigerung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes und besonders der Unternehmen“, zeigte sich Landeshauptmann Arno Kompatscher zufrieden. „NOI ist ein langfristiges Projekt, das Südtirol inspirieren und innovieren soll. Die ersten fünf Jahre sind aus meiner Sicht ein schöner Erfolg. Und zugleich ein Auftrag“, ergänzte er und stellte die weiteren Entwicklungsschritte vor. Diese umfassen zwei zusätzliche Erweiterungsgebäude für die Themen Automation und Digitales – inhaltlich mit der Ingenieurfakultät verknüpft –, ein Baulos mit Laboren und nicht zuletzt ein eigenes Gebäude für das Format MiniNOI für Kinder und Schulklassen. Für diese Projekte wird aktuell die Finanzierung aufgestellt.
Und es wird bereits weitergedacht: In einer nächsten Bauphase soll die derzeit im Zentrum von Bozen angesiedelte Fakultät für Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften der Freien Universität Bozen in den NOI Techpark umsiedeln. Damit entsteht im NOI ein sogenanntes Polytechnikum, eine Bündelung aller technologischen Fakultäten der Freien Universität Bozen. Finanzierung und Zeitplan hierzu sollen im nächsten Jahr definiert werden.
Giudiceandrea: „Die Qualität der Start-ups steigt“
Federico Giudiceandrea, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings, äußerte sich im Namen der Wirtschaft zu den Entwicklungen des NOI Techpark: „Als Teil der Aufnahmekommission kann ich sagen, dass die Qualität der Start-ups steigt und dass laufend neue wichtige Unternehmen hinzukommen. In der letzten Aufnahmekommission konnten wir unter anderem zwei namhafte Firmen positiv bewerten. Eine davon ist LEITWIND, eine Marke von LEITNER, die sich um die Entwicklung innovativer Windanlagen kümmert und die ihren Sitz im NOI um 30 Mitarbeitende erweitern wird. Wenn sich solch große innovative Unternehmen im NOI Techpark weiterentwickeln wollen, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass die Richtung stimmt.“ Daneben wurde ein weiterer Neuzugang bei der heutigen Pressekonferenz verkündet: Der HGV wird ins NOI-Board aufgenommen und damit fortan die Ausrichtung und Entwicklung von NOI mitgestalten.