Bozen – Der 17-jährige Bozner Nathan Previdi ist der wandelnde Gegenbeweis für die Politikverdrossenheit, die jungen Menschen oft nachgesagt wird. Er lädt interessante Menschen in seinem „Studio Previdi“ zum Interview und veröffentlicht die Gespräche auf Youtube und Spotify. Auch engagiert er sich bei „Fridays for Future“.
In die Medien hat er es zum Ende des vergangenen Schuljahres geschafft. Als Sieger eines landesweiten Quiz zur politischen Bildung war er eingeladen, anlässlich des Tages der Republik am 2. Juni auf dem Bozner Waltherplatz eine kurze Rede zu halten. Das Thema: die Gefahren für die Demokratie. Es ist ein anspruchsvolles Thema, zumal für einen Teenager, der damals eben mal die zweite Klasse der Oberschule besuchte. Trotzdem machte sich der junge Bozner an die Arbeit und schickte seine Rede an die Pädagogische Abteilung der deutschen Bildungsdirektion zur Prüfung. Dann passierte, was nicht hätte passieren dürfen: Die Rede wurde derart umgeschrieben, „dass sie mit meiner Rede so ziemlich überhaupt nichts mehr zu tun hatte“ (O-Ton Previdi) und ohne Rücksprache mit Previdi an das Regierungskommissariat weitergeleitet. Als der 16-Jährige davon Wind bekam, schickte er seine Originalrede an das Regierungskommissariat und protestierte, er werde keine Rede vorlesen, die nicht die seine sei.
Die Abendveranstaltung von politika
Mittlerweile besucht Previdi die dritte Klasse des Bozner Gymnasiums „Walther von der Vogelweide“ in Bozen. An diesem Donnerstag, 11. April, zeichnet ihn die Südtiroler Gesellschaft für Politikwissenschaft „politika“ als „Politische Persönlichkeit des Jahres 2023“ aus. Damit folgt Previdi auf den Journalisten Christoph Franceschini.
Die Auszeichnung wird mit Beginn um 18.30 Uhr im Goethe-Haus in der Goethestraße 42 in Bozen verliehen. Im Anschluss diskutiert Previdi mit Elisabeth Alber von politika und Tanja Rainer vom Südtiroler Jugendring über das „Wählen ab 16 Jahren“.