Im Wirrwarr um Italiens neuen Teil-Lockdown samt begleitenden (schuldenfinanzierten) Krisenhilfen, die einen Teil der Schäden in den betroffenen Sektoren auffangen sollen, geht in diesen Tagen ein Projekt der italienischen Regierung unter, das schon weit fortgeschritten ist. Familienministerin Elena Bonetti plant, dass Italiens Familien ab 1. Juli 2021 für jedes Kind monatlich zwischen 50 und 250 Euro aufs Konto überwiesen bekommen – beginnend mit dem siebten Schwangerschaftsmonat und endend mit dem 21. Geburtstag des Kindes, gestaffelt nach Einkommen. Die Regierung möchte im geburtsschwachen Italien Kinder leistbarer machen.
Die Regierung verteilt Geldgeschenke und streicht im Gegenzug die Freibeträge für Kinder in der Steuererklärung. Dabei wäre es viel einfacher, die Freibeträge zu erhöhen.
Grundsätzlich macht die Unterstützung für Familien Sinn. Die Art und Weise aber ist höchst zweifelhaft. Die Regierung verteilt Geldgeschenke und streicht im Gegenzug die Freibeträge für Kinder in der Steuererklärung. Dabei wäre es viel einfacher, die Freibeträge, die heute lächerlich sind, zu erhöhen. Es wäre unbürokratischer. Es würde keine Zusatzarbeit für die öffentliche Verwaltung bedeuten. Es würde nur zum Zug kommen, wer brav seine Steuern zahlt. Stattdessen zieht es die Regierung vor, nach guter alter Politikermanier Beiträge zu verteilen.
Nach dem umstrittenen Bürgereinkommen, das bisher zehn Milliarden Euro gekostet, aber nur einem Bruchteil der Einkommensbezieher zu einem Job verholfen hat, kommt nun also eine Art Kinder-Bürgereinkommen. Wählt uns, und euch wird gegeben.