Bozen – Der Bürgermeister der Landeshauptstadt, Renzo Caramaschi, und der Präsident des Südtiroler Unternehmerverbandes, Heiner Oberrauch, haben sich zu einer Aussprache im Bozner Rathaus getroffen. „In einer Zeit, die von großen Herausforderungen geprägt ist, ist die Zusammenarbeit und gegenseitige Stärkung des öffentlichen und des privaten Sektors entscheidend. In diesem Sinne ist der Dialog zwischen Stadtgemeinde und Unternehmen ausschlaggebend“, zeigten sich Caramaschi und Oberrauch einig.
Im Mittelpunkt der Aussprache stand Aktuelles wie die Entwicklung der Industriezone, die Mobilitätsprojekte für die Landeshauptstadt und das leistbare Wohnen, insbesondere für Jugendliche. „Wir glauben an ein modernes, innovatives und enkeltaugliches Südtirol. In dieser Vision spielen die Unternehmen der Industrie und der industrienahen Dienstleistungen eine zentrale Rolle. Technologische Entwicklung, Internationalisierung, hochqualitative Arbeitsplätze, Maßnahmen für Welfare oder für die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf: in all diesen Bereichen ist der Beitrag der Industrie unverzichtbar“, so Oberrauch.
Mit Bürgermeister Renzo Caramaschi wurden insbesondere drei Themen angesprochen.
Mobilität: Über die geplanten Projekte der Agenda Bozen besteht Übereinstimmung. Besonders die Unterführung in der Romstraße, die Verdoppelung des Virgltunnels und die geplanten Arbeiten in der Einsteinstraße seien für die Unternehmen von großer Bedeutung, sagte Oberrauch. Sowohl er als auch der Bürgermeister bekundeten, dass es einer schnellstmöglichen Realisierung bedürfe.
Leistbares Wohnen: Es brauche rasche Lösungen und eine optimierte Nutzung der zur Verfügung stehenden Flächen, so der Tenor. Der neue Entwicklungsplan für das Bahnhofsareal wurde positiv bewertet, vor allem wenn es dadurch gelinge, die Zeiten zu kürzen. Auch über die Notwendigkeit, das Gelände der Huber-Kaserne für den Wohnungsbau zurückzugewinnen, herrschte Einigkeit. Auf längere Sicht müsse die Stadt vor allem in die Höhe wachsen – besonders was die Neubauten betrifft – und die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Gemeinden, allen voran Leifers, gestärkt werden.
Industriezone: Die Industriezone in Bozen Süd wird von Caramaschi und Oberrauch als strategisch erachtet: Dank der rund 1.700 dort angesiedelten Betriebsstätten und der über 18.000 Menschen, die hier arbeiten, sei es das Stadtgebiet mit dem höchsten Mehrwert. Der Unternehmerverband unterstrich die Notwendigkeit, Bozen Süd als produktive Zone zu erhalten und betonte in diesem Zusammenhang die absolute Ablehnung einer – auch nur teilweise – Nutzung der Industriezone für Wohnzwecken. Es wurde zudem auf die Wichtigkeit hingewiesen, den Gemeindeakustikplan so rasch wie möglich zu verabschieden, um den Unternehmen Planungssicherheit zu garantieren und Investitionen zu ermöglichen und um auch in Zukunft die produktive Ausrichtung der Zone zu sichern.
„Bozen ist eine Stadt mit großem Potential. Um dieses voll auszuschöpfen, bedarf es eines stetigen Einsatzes. In diesem Sinne war die Aussprache auch eine Gelegenheit, um Bürgermeister Caramaschi für seine Arbeit zu danken”, so Oberrauch im Anschluss an das Treffen im Rathaus.