Vahrn – Die Veranstaltungsreihe „Zukunftswerkstatt Südtirol“ der Handelskammer Bozen setzt sich dieses Jahr mit der Kreislaufwirtschaft in Südtirol auseinander. Beim zweiten Veranstaltungsabend im IBI – EUREGIO Kompetenzzentrum in Vahrn tauschten sich Fachexpert:innen und Interessierte über das Thema mit speziellem Fokus auf das Baugewerbe aus.
Bei der Kreislaufwirtschaft geht es darum, Materialien und Produkte innerhalb eines Kreislaufs wiederzuverwenden, zu reparieren und zu recyceln, sodass am Ende kaum noch Abfälle und deutlich weniger Emissionen entstehen.
„Wertvolle Chance“
„Die Gewinnung und Verwendung von Rohstoffen hat starke Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Da der Rohstoff- und Energieverbrauch in der Bauindustrie besonders hoch ist, kann die Kreislaufwirtschaft den Unternehmen dieses Sektors wertvolle Chancen bieten“, so Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen, in seinen Grußworten.
„Neben den begrenzten Rohstoffen und Materialien, Deponiekapazitäten und der Schonung von natürlichen Ressourcen spricht auch die Verringerung von Transportwegen für eine zukünftig intensivere Wiederverwertung von Abbruchmaterialien“, waren sich der Präsident des IBI – EUREGIO Kompetenzzentrums Dietmar Thomaseth und der Vizepräsident Werner Kusstatscher einig.
Roland Ploner, Gesellschafter des IBI – EUREGIO Kompetenzzentrums, zeigte in seinem Vortrag „Kreislaufwirtschaft am Bau – auf dem Papier und in der Praxis“ auf, dass sich die theoretischen Ansätze des Kreislaufmodells in der praktischen Umsetzung nicht immer einfach anwenden lassen.
Bauschuttkreisläufe schließen sich nicht von alleine
Im anschließenden Impulsvortrag von Marco Palmitano, Generaldirektor des Eco Center, wurde die Thematik weiter vertieft und aufgezeigt, dass sich Bauschuttkreisläufe nicht von alleine schließen. Dafür sind unter anderem klare gesetzliche Rahmenbedingungen sowie Know-how bei der Planung und Umsetzung der Projekte notwendig. Für eine nachhaltigere Zukunft könnte man beispielsweise Materialien aus Bauschuttrecycling verwenden, verstärkt Energie aus Abfallprodukten rückgewinnen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren.
Das Abschlusstreffen der Veranstaltungsreihe Zukunftswerkstatt 2022 findet morgen, Mittwoch, den 20. Juli 2022 um 18.00 Uhr im Unternehmen VOG Products in Leifers statt. Die Teilnahme am Event ist kostenlos, eine Anmeldung unter www.wifo.bz.it/events erwünscht.
Weitere Auskünfte erteilt das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen, Ansprechpartner Georg Lun, Tel. 0471 945 708 oder E-Mail: georg.lun@handelskammer.bz.it und Denise Frötscher, Tel. 0471 945 724 oder E-Mail: denise.froetscher@handelskammer.bz.it
In der SWZ erscheint derzeit eine Serie zum Thema Nachhaltigkeit, in der auch ein Artikel über Kreislaufwirtschaft erschienen ist. Alle Artikel finden Sie hier.