München – Dass der Trend wieder mehr zu Büropräsenz und weg vom Homeoffice geht, wird durch eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo nicht bestätigt. Im Gegenteil: Lediglich zwölf Prozent planen strengere Vorgaben, und nur vier Prozent wollen die Arbeit von zuhause komplett abschaffen. 74 Prozent der befragten Unternehmen wollen Homeoffice unverändert beibehalten, elf Prozent wollen ihre Regelungen sogar noch flexibilisieren.
„Homeoffice ist und bleibt in Deutschland fest verankert“, schlussfolgert ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. „Die Uhren drehen sich nicht auf 2019 zurück.“ Alipour ergänzt: „Es ist unbestritten, dass Präsenzarbeit dem Homeoffice in manchen Aspekten überlegen ist. Strengere Regeln durch eine stärkere Koordinierung von gemeinsamen Präsenzzeiten können das Homeoffice insgesamt produktiver gestalten.“
Strategie statt Zufall
Wie Homeoffice mit „Strategie statt Zufall“ gut funktioniert, hat unlängst auch Johanna Bath in einem SWZ-Interview erklärt. Bath gilt als eine der führenden Fachleute für die neue Arbeitswelt und hybride Konzepte im DACH-Raum. Sie forscht als Professorin für Finanzen und Strategie an der ESB Business School in Reutlingen.
Aber zurück zur ifo-Studie: In 79 Prozent der Unternehmen ist das Arbeiten von zuhause grundsätzlich machbar. In Großunternehmen ist das deutlich häufiger der Fall (93 Prozent) als in kleinen und mittleren Unternehmen (75 Prozent). Außerdem unterscheiden sich die Sektoren: Während 82 Prozent der Dienstleister und 89 Prozent der Industrieunternehmen Homeoffice anbieten können, gilt das nur für 40 Prozent der Bau- und Handelsunternehmen.