Bozen – Seit 1997 ist der Lebensmittelkonzern Aspiag/Despar Südtirols umsatzstärkstes Unternehmen. In der neuesten Unternehmenshitparade, welche die SWZ auf der Grundlage der Bilanzdaten von 2012 erstellt hat, ändert sich daran nichts. Im Gegenteil, Aspiag baut mit einem Umsatzplus von 4,5 Prozent bei einem gleichzeitigen 4,3-prozentigen Minus der zweitplatzierten Valbruna-Stahlgruppe die Spitzenposition sogar aus. Neue Dritte ist die Etschwerke-Gruppe, die mit einem gewaltigen 17-Prozent-Sprung die Sterzinger Leitner-Gruppe überholt hat und das Medaillenbild der vergangenen zwei Jahre verändert. Auch der zweite große Strom- und Gasanbieter des Landes, die Sel-Gruppe, verbessert sich um einen Platz und steht jetzt auf Rang 8. Etschwerke und Sel wachsen seit Jahren unaufhaltsam. Welche Bedeutung die Energie für Wirtschaft und Gesellschaft hat, zeigt die Tatsache, dass in den Top 10 – neben Etschwerken und Sel – zwei weitere Mischkonzerne zu finden sind, die im Energiegeschäft tätig sind: die Leitner-Gruppe auf Rang 4, zu welcher der Windkraftanlagenhersteller Leitwind gehört, und die Podini-Gruppe auf Rang 7, in welche der Stromproduzent Eneco eingegliedert ist.
Die Lebensmittelindustrie spielt in Südtirols Wirtschaft ebenfalls eine tragende Rolle. In den Top 20 finden sich gleich vier Unternehmen, welche Lebensmittel produzieren, und zwar die Grandi Salumifici Italiani, welche zur Hälfte der Familie Senfter gehören (Rang 5), der Rittner Waffelhersteller Loacker (Rang 13), die aus der Fusion von Mila und Senni hervorgegangene Bergmilch Südtirol (Rang 15) und der Hersteller von glutenfreien Produkten Dr. Schär (Rang 17). Dazu gesellen sich in einem Apfelland wie Südtirol, aus dem jeder zehnte Apfel Europas kommt, fast automatisch große Obstvermarkter, und zwar der VOG auf Rang 10 und der Vi.P. auf Rang 19. Stark vertreten sind auch die Logistiker (Fercam auf Rang 9 und Gruber Logistics auf Rang 16). Die größten Südtiroler Autoindustriezulieferer Röchling Automotive und GKN Driveline Bruneck liegen Kopf an Kopf auf den Plätzen 24 und 25. Alles in allem bestätigt der Blick auf die neueste Top-50-Rangliste aber einmal mehr die Vielfalt der Südtiroler Wirtschaft.
Dass es in so mancher Branche kriselt und dass das Wachstum nicht überall so unaufhaltsam ist wie in der Energiebranche, zeigt die neue Unternehmenshitparade ebenfalls. Von den Top 50 des vergangenen Jahres hat knapp die Hälfte – 23 – ein Umsatzminus geschrieben. Das ist beachtlich. Im besonderen Maße leidet die Braubranche im weitesten Sinne, wobei die medial sichtbaren Probleme bei ZH General Construction nur die Spitze des Eisbergs sind. ZH, vor einem Jahr noch Südtirols Nummer 32, verabschiedet sich aus den Top 50 und wird von Oberosler als größtes Bauunternehmen Südtirols abgelöst.
Immerhin sechs Neueinstiege in die Top 50 sind diesmal zu verzeichnen und folglich auch sechs Abschiede. Die brandneue Rangliste der 65 umsatzstärksten Unternehmensgruppen bzw. Unternehmen Südtirols und eine ausführliche Analyse der Verschiebungen gegenüber dem Vorjahr können in den unten aufgelisteten Artikeln nachgelesen werden.
Info
Hier geht es zu allen Artikeln die Umsatzrangliste betreffend:
Die Südtiroler Umsatzrangliste : https://swz.it/de/ausgaben/19479-sechs-neue-und-viel-minus.html
Die Gewinner: https://swz.it/de/ausgaben/19480-die-gewinner.html
Die Verlierer: https://swz.it/de/ausgaben/19481-die-verlierer.html
Die Wachstumsmeister: https://swz.it/de/ausgaben/19484-die-wachstumsmeister.html