Bozen – Massimo und Matteo Penasa haben mit ihrem Start-up CAEmate, angesiedelt im NOI Techpark, in einer ersten Investitionsrunde drei Millionen Euro eingeholt. Ihr Produkt, eine Software, ermöglicht es, digitale Zwillinge von Infrastrukturen zu erstellen, also eine ständig aktualisierte digitale Version von Brücken, Tunneln und anderen Bauwerken, um eine exakte Bewertung des aktuellen Zustands und Prognosen für die Zukunft zu ermöglichen. Die Finanzierung wird es den beiden Gründern ermöglichen, ihr Team von Ingenieurinnen und Ingenieuren, Datenwissenschaftlerinnen und – wissenschaftlern sowie und IT-Developern im kommenden Jahr von 20 auf 40 Personen zu erweitern.
Das sind die Investoren
Investiert haben zwei europäisch Risikokapitalgesellschaften: CDP Venture Capital (der Venture-Capital-Arm der Cassa Depositi e Prestiti) über den Fonds Corporate Partners I und 360 Capital sowie die Unternehmer Marco Carlini und Matti Kuivalainen. „Die Technologie von CAEmate bietet einen fortschrittlichen Ansatz, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit verschiedener Arten von Vermögenswerten wie Brücken, Tunneln, Erdrutschschutzsystemen, Windrädern und Gebäuden zu gewährleisten. Wir sind auf der Suche nach genau solchen Lösungen“, so Matteo Pozzi, Leiter des InfraTech Fund von CDP Venture Capital’s Corporate Partners I. Für Alessandro Zaccaria, Investment Director bei 360 Capital, ist die Finanzierung „ein Engagement für die Gestaltung einer Zukunft, in der Technologie zu einer Absicherung wird, die potenzielle Risiken vorhersagt und ein widerstandsfähiges, sicheres und zukunftsorientiertes Umfeld für künftige Generationen gewährleistet.“
Digitale Lösung
Die von CAEmate entwickelte cloudbasierte Software WeStatiX SHM liefert die Lösung für eine Herausforderung, die sich nicht nur in Italien und Europa, sondern weltweit stellt. Viele zivile Bauwerke, insbesondere jene, die nach dem Krieg in den Industrieländern errichtet wurden, erreichen das Ende ihrer Lebensdauer. Allein in Deutschland sind mehr als 13.000 Brücken sanierungsbedürftig, von denen aufgrund begrenzter Mittel derzeit nicht mehr als 100 pro Jahr instandgesetzt werden können. Ein Abriss und Neubau ist nicht nur unpraktikabel, sondern würde auch ein erhebliches Maß an CO2-Emmissionen verursachen. Nicht umsonst fördert die EU digitale Lösungen, die dabei helfen, effizienter und vor allem nachhaltiger zu bauen und Infrastrukturen länger am Leben zu erhalten.

Genau hier setzt die Technologie von CAEmate an. „Durch Simulation und künstliche Intelligenz ermittelt unser digitaler Zwilling das Sicherheitsniveau einer Infrastruktur und sagt künftige Verhaltensweisen voraus, wodurch die Wartung optimiert, die Lebensdauer verlängert und die Kosten erheblich gesenkt werden können“, erläutern die Gründer Massimo und Matteo Penasa.