Bozen – „Wir leben nicht nur im Zeitalter der digitalen Transformation und der Individualisierung, sondern auch in Zeiten der steigenden Verunsicherung und Unverbindlichkeit. Gerade in diesen Zeiten steigt die Sehnsucht nach Verlässlichkeit. Sie ist nämlich ein entscheidender Faktor für eine funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft. Wir sollten uns wieder auf den guten alten Handschlag besinnen und uns endlich wieder vermehrt festlegen“, sagt Christian Girardi, Gründer des Global Forum Südtirol (GFS).
Daher hat er beim diesjährigen GFS die Verlässlichkeit in den Mittelpunkt gerückt und von Vortragenden und Diskutierenden aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten lassen. „Abmachungen sollten eigentlich auf ein einziges Blatt Papier passen“, sagt etwa der Unternehmer Robert Blaas, der Mitarbeitende in rund 60 Ländern der Welt beschäftigt, und kritisiert seitenlange Verträge, „die ohnehin niemand versteht“. Die Unternehmerin Bea Eccel versucht, ihren Mitarbeitenden gegenüber verlässlich zu sein – und lässt sich dabei von ihrem Outlook-Kalender helfen, „weil ich mir nicht alles merken kann“.
Silvia Margoni, Gründerin von Links4Brain, zeigte auf, wie Verlässlichkeit im Berufsalltag entsteht und was Mitarbeitende zufrieden macht. Eine der Erkenntnisse: So wie Chefs und Chefinnen in den Wald hineinrufen, so hallt es heraus, egal ob es nun um Verlässlichkeit geht oder um Vertrauen. Übrigens: Vertrauen ist ein Wert, der sich aus Verlässlichkeit nährt.
Rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft setzten sich einen Nachmittag lang mit Verlässlichkeit auseinander und hörten Wortmeldungen auch vom Philosophen und Bestsellerautor Wilhelm Schmid (hier geht’s zum SWZ-Interview), von Bonita Grupp (Mitglied der Trigema-Geschäftsleitung), Feuerwehrpräsident Wolfram Gapp sowie Elisabeth und Veronika Aigner(Paralympics-Gold Peking 2022)
Das nächste GFS findet am 13. September 2024 statt.