Schlanders – Rita Egger ist die neue Präsidentin des Südtiroler Wirtschaftsrings (SWR) im Bezirk Vinschgau. Sie betreibt mit ihrem Mann eine Mechanische- und Karosseriewerkstatt in Eyrs und ist nebenbei Bezirksobfrau des Handwerkerverbandes lvh für den Untervinschgau. Im Jahr 2009 war sie schon einmal Bezirkspräsidentin im SWR und damals sogar die erste Frau, welche diese Funktion im Wirtschaftsring ausgeübt hat.
Bei der kürzlich stattgefundenen ersten Bezirkssitzung unter Rita Egger ging es in erster Linie darum, die Themen und Schwerpunkte für die kommenden zwei Jahre der Präsidentschaft abzustecken. Anwesend waren auch SWR-Präsident Federico Giudiceandrea und Eggers Vorgänger Dietmar Spechtenhauser.
Handlungsbedarf beim Verkehr
Laut Rita Egger möchte man in den kommenden zwei Jahren vor allem im Bereich der Mobilität und Erreichbarkeit etwas voranbringen. Eine gute Erreichbarkeit sowie eine gute Infrastruktur bei Straßen, Schiene und digitalen Netzen sei wesentlich für eine funktionierende Wirtschaft, vor allem im ländlichen Raum, so Egger.
Ganz konkret wurde das Problem der mangelnden Überholmöglichkeiten auf der Vinschger Staatsstraße angesprochen, wo es dringend an bestimmten Abschnitten eine Kriechspur für langsamere Fahrzeuge und damit eine Überholmöglichkeit benötige. Dringend benötigt werde zudem die Umfahrung im Bereich Forst-Töll-Rabland. „Diese Projekte werden schon seit Jahren eingefordert, getan hat sich bis dato jedoch noch nichts“, gibt Egger zu bedenken.
Luegbrücke wird Folgen für den Vinschgau haben
Zudem wurde auf die bevorstehenden Verkehrseinschränkungen auf der Luegbrücke in Nordtirol hingewiesen. „Sollte der Fall eintreten, dass jahrelang vielfach nur noch eine Fahrspur befahrbar sein wird, so würde der Vinschgau als Ausweichroute dienen und besonders unter dem dadurch entstehenden Verkehrschaos leiden“, ist sich der Bezirksausschuss sicher.
Daher müsse man hier rechtzeitig alles daransetzen, dass so ein Verkehrschaos abgewendet oder zumindest weitestgehend entschärft wird.
Abwanderung ein Problem
Ein weiteres wichtiges Thema ist laut Rita Egger der Fachkräftemangel. Hier möchte die Wirtschaft vor allem durch die Aufwertung der praktischen Berufsausbildung sowie durch Sonderförderungen für Betriebe in Grenznähe, die Lehrlinge ausbilden, dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Ein großes Thema sei auch die Abwanderung von Fachkräften ins benachbarte Ausland, vor allem in die Schweiz. Generell müsse man es schaffen, das Image der praktischen Berufe zu steigern. „Hier braucht es gezielte Maßnahmen, um die Schule und auch die Eltern zu sensibilisieren“, ist Rita Egger überzeugt.