Bozen – Gestern am späten Nachmittag traten die designierten Kammerräte und -rätinnen zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Den Vorsitz führte das älteste Kammerratsmitglied Georg Mayr. Nach der Feststellung, dass keine Unvereinbarkeiten bestehen, wurden die designierten Kammerräte und Kammerrätinnen in ihrer Funktion bestätigt.
Nach Bestätigung des Kammerrates erfolgte die geheime Wahl des Präsidenten. Michl Ebner konnte mit 43 Vorzugsstimmen von 45 Anwesenden die absolute Mehrheit der Kammerratsmitglieder auf sich vereinen. Er übernahm nach der Wahl den Vorsitz. Zudem gab er eine kurze, programmatische Erklärung ab.
Fachräftemangel und Digitalisierung
Die Handelskammer werde sich als Partner der Wirtschaft auch in Zukunft auf die Bedürfnisse der Südtiroler Unternehmen ausrichten und sich für deren Interessen einsetzen, so Ebner. Ein starkes Unternehmertum sei immer Teil einer starken Gesellschaft und habe die Aufgabe, seinen Beitrag zum allgemeinen Wohlstand zu leisten.
Die Erreichbarkeit Südtirols, die Entbürokratisierung, der Zugang zu Krediten, die Internationalisierung, der Fachkräftemangel, die Digitalisierung, die Raumordnung und die Nachhaltigkeit sind die Themen, welche die Handelskammer in den kommenden fünf Jahren in den Mittelpunkt stellen will.
Handelskammerpräsident Michl Ebner betonte in seiner Rede: „Die größte Herausforderung der nächsten Jahre wird die Abfederung des Fachkräftemangels sein. Damit dies gelingt, gilt es den Brain-Drain einzudämmen. Jährlich wandern zurzeit ca. 1.000 junge Südtirolerinnen und Südtiroler unter 30 Jahren ins Ausland aus. Auch die 12.000 NEETs in Südtirol, das sind Personen zwischen 15 und 30 Jahren, die sich weder in einer Ausbildung noch in einem Arbeitsverhältnis befinden, müssen unbedingt in die Arbeitswelt integriert werden.“
Der neue Kammerausschuss
Nach der programmatischen Rede des Präsidenten wurden die weiteren elf Ausschussmitglieder, ebenfalls in geheimer Wahl und mit absoluter Mehrheit, gewählt. Diese sind Giorgio Bergamo, Johanna Santa Falser, Daniel Gasser, Federico Giudiceandrea, Martin Haller, Annemarie Kaser, Evelyn Kirchmaier, Philipp Moser, Sandro Pellegrini, Manfred Pinzger und Markus Rabanser.
In den Kammerausschuss gewählt wurden jene Kammerräte, die bei Einhaltung des ethnischen Proporzes und unter Berücksichtigung der Frauenquote, die meisten Vorzugsstimmen erhalten haben.