Bozen – Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo der Handelskammer Bozen erhebt das Konsumklima viermal im Jahr: im Jänner, April, Juli und Oktober. Dabei werden Konsumenten und Konsumentinnen gefragt, wie es um ihre wirtschaftliche Situation steht, welche Wirtschaftsentwicklung sie sich erwarten und welche langlebigen Güter (z. B. Haushaltsgeräte, Elektronik, Möbel) sie in den nächsten zwölf Monaten zu kaufen gedenken.
Im Vergleich zur vorherigen Umfrage im Oktober hat sich das Konsumklima in Südtirol im Jänner verbessert, begünstigt durch die Verlangsamung der Inflation und die positive Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die vom Wifo im Jänner durchgeführte Erhebung ergab einen um 4,3 Punkte höheren Konsumklimaindex als die vorherige Umfrage im Oktober. Der aktuelle Wert beträgt nun -5,1 Punkte, heißt es in einer Aussendung.
Die Verbesserung betrifft sowohl die Erwartungen der Haushalte an die zukünftige Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft als auch ihre Einschätzung der eigenen finanziellen Situation, insbesondere im Hinblick auf die kommenden Monate. Die Kaufabsichten für langlebige Güter wie Haushaltsgeräte und Möbel bleiben im Vergleich zur letzten Umfrage stabil. Die Befragten schätzen weiterhin die Entwicklung des Arbeitsmarktes optimistisch ein.
Europa besser, Deutschland schlechter
Das Konsumklima hat sich in den letzten drei Monaten europaweit verbessert. Der Index für die Europäische Union (EU27) war im Jänner um 3,4 Punkte höher als im Oktober. Der aktuelle Wert von -16,4 Punkten liegt jedoch immer noch deutlich unter dem Südtiroler Niveau, heißt es in einer Aussendung der Handelskammer. Eine Erholung der Stimmung war auch in Italien und in Österreich zu beobachten, wo die Indizes im Vergleich zum Oktober um jeweils 4,6 bzw. 6,2 Punkte stiegen. Das Konsumklima in Deutschland ist hingegen im Vergleich zum Herbst um 1,8 Punkte gesunken und liegt derzeit unter dem europäischen Durchschnitt.
„Die Vollbeschäftigung auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt zeugt von der Widerstandsfähigkeit unserer Unternehmen vor dem Hintergrund der nachlassenden Konjunkturdynamik in Europa.“
Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, wird in der Aussendung mit folgender Analyse zitiert: „Die Vollbeschäftigung auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt zeugt von der Widerstandsfähigkeit unserer Unternehmen vor dem Hintergrund der nachlassenden Konjunkturdynamik in Europa. Die Verbesserung des Konsumklimas ist wiederum ein positives Zeichen für die Unternehmen, da es auf eine Stärkung der Nachfrage hoffen lässt.“