Paris – Bereits zum elften Mal hat der französische Luxusgüterkonzern LVMH, zu dem Topmarken wie Louis Vuitton gehören und der in der Weltrangliste der wertvollsten Unternehmen unter den Top 20 steht, Nachwuchstalente im Bereich Modedesign ausgezeichnet. Mehr als 2.500 Bewerbungen aus 18 Ländern gingen ein.
Das ist BLNG
Unter anderem hat LVMH auch einen Innovationspreis vergeben, mit dem Technologieunternehmen gewürdigt werden, die der Luxus- und Modebranche die Zukunft weisen. Unter den über 1.500 Start-ups aus 89 Ländern, die sich beworben haben, befand sich auch BLNG. Das Start-up mit Sitz in Los Angeles hat es sich zum Auftrag gemacht, Kunst und Technologie zu verbinden, um die Grenzen des Schmuckdesigns neu zu definieren; zu diesem Zweck bringt es künstliche Intelligenz (KI) und Unterhaltungstechnologien in die Welt des Schmucks. Und siehe da, BLNG bekam im Rahmen der Technologiekonferenz Vivatech in Paris, zu deren Gründungspartnern LVMH gehört, einen Preis für den überzeugendsten Einsatz von KI.
Das ist Dumëne Comploi
Mittendrin bei BLNG ist ein Gadertaler. Dumëne Comploi, gebürtig aus St. Vigil in Enneberg, hat viele Jahre lang für Disney gearbeitet und war 2019 Referent beim Südtiroler Wirtschaftsforum, das von der SWZ alljährlich mitveranstaltet wird. Gemeinsam mit Valerie Leblond hat er BLNG gegründet; Leblond fungiert als CEO, Comploi als CTO und CXO.
Schon bei Disney verband Comploi Kreativität mit Technologie, und dieser Kombination ist er auch mit BLNG treu geblieben. Das hat mit seinem Werdegang zu tun. Comploi wollte eigentlich die Kunstschule besuchen, wurde dann aber von seiner Mutter zum Besuch der technischen Richtung des Realgymnasiums Bruneck überredet. Später absolvierte er ein Studienjahr an der Technischen Universität in Wien, um dann an die „kreativere“ Universität für angewandte Kunst zu wechseln, übrigens auf Anraten des Gadertaler Architekten Stefan Nagler, mit dem er bei einem Sommerpraktikum erstmals in Kontakt gekommen war und der rückblickend als so etwas wie der Wegbereiter für Complois Karriere bezeichnet werden darf.
Comploi folgte gewissermaßen seiner künstlerischen Ader. Er hatte während seines Studiums Spaß daran, verrückte Entwürfe auszuprobieren. Mit einer seiner ausgefallenen Ideen gewann er einen universitätsinternen Wettbewerb, bei dem es darum ging, ein Zelt für Red Bull zu designen. Er überzeugte damit Jurymitglied Ross Lovegrove, der ihn mit Disney in Kontakt brachte. Daraufhin der Umzug nach Los Angeles.
Dumëne Comploi hat 2018 den Futura-Förderpreis für junge, verdiente Auslandssüdtiroler:innen erhalten.