Bozen – Das Arbeitsförderungsinstitut Afi hat erhoben, wie Südtirols Arbeitnehmer:innen zur Arbeit im Alter stehen. „Bis zum 65. Lebensjahr zu arbeiten ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychische Frage, vor allem dann, wenn bereits die Möglichkeit besteht, in den Ruhestand zu gehen: Einige schaffen es, weiterzumachen, andere wiederum beschließen, sich bei der ersten günstigen Gelegenheit aus der Arbeitswelt zurückzuziehen“, beschreibt das Afi die Ausgangslage.
Wie möglich und wünschenswert ist es also, seinen Beruf noch im fortgeschrittenen Erwerbsalter auszuüben?
74 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen sind der Meinung, dass sie auch im Alter von 65 Jahren noch ihren jetzigen Beruf ausüben könnten, rund ein Viertel hält dies demgegenüber für „eher“ (18 Prozent) bzw. „sehr“ unwahrscheinlich (acht Prozent).
Die Voraussetzungen
Der wirksamste Anreiz, um auch im fortgeschrittenen Alter zu arbeiten, ist wirtschaftlicher Natur: Für 90 Prozent der Befragten wäre die Aussicht auf eine ansprechende Entlohnung ein wichtiger Faktor für ihre Entscheidung. Als weitere Voraussetzungen folgen die Verringerung der Stressfaktoren (87 Prozent) und der körperlichen Belastungen (78 Prozent).
Auch eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit, im besten Fall kombiniert mit entsprechender Flexibilität, steigert laut Afi-Erhebung die Chancen, Mitarbeitende noch bis 65 im Betrieb zu halten, selbst wenn diese bereits die Voraussetzungen für den Renteneintritt erfüllen.
Als Gründe, ihren heutigen Beruf nicht bis zum Alter von 65 Jahren fortsetzen zu können, werden körperliche (für 77 Prozent der Befragten) und psychische Belastungen (für 70 Prozent) am häufigsten genannt.