Bozen – Die Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer halten an. Mittlerweile weichen Containerschiffe aus und fahren auf dem Weg von Asien nach Europa um die Südspitze Afrikas statt durch den Suezkanal. Das bedeutet einen Umweg von acht bis neun Tagen und erhöht die Transportkosten. Claudio Corrarati, der Präsident der Handwerkervereinigung SHV/CNA in Trentino-Südtirol, beobachtet die Entwicklung mit Sorge. Zwar ist das Rote Meer weit weg, trotzdem spielt es eine zentrale Rolle – auch für Südtirols Wirtschaft. Der CNA verweist in einer Aussendung auf eine Analyse des Forschungszentrums von Intesa San Paolo, wonach etwa 40 Prozent der italienischen Seeimporte und -exporte durch den Suezkanal fahren.
Corrarati wird in der Aussendung mit den folgenden Worten zitiert: „Natürlich hängt alles davon ab, wie lange diese Krise anhalten wird, aber ich sehe viele Wolken. Angefangen bei Lieferverzögerungen, die bereits in der Größenordnung von zwei Wochen liegen, aber noch zunehmen werden. Kleine Unternehmen riskieren zudem als letztes Glied in der Kette, mehr als alle anderen die Preiserhöhungen zu zahlen, da in solchen Fällen üblicherweise Spekulation. Für ein kleines und mittelständisches Unternehmen ist es schwierig, die zusätzlichen Kosten durch Quantität aufzufangen.“
Es ist laut Corrarati notwendig, die auch auf lokaler Ebene die Situation aufmerksam zu beobachten. Selbst Auswirkungen auf die Energiepreise und insgesamt auf die Inflation seinen nicht auszuschließen. Davor habe auch EU-Kommissar Paoli Gentiloni gewarnt.