Bozen – Vielen SWZ-Leser:innen ist Henning Beck ein Begriff. Er ist nicht nur einer der bekanntesten Neurowissenschaftler Deutschlands, sondern war 2019 auch Hauptreferent bei der Feier anlässlich des 100-jährigen Bestehens der SWZ. In seinen Vorträgen und Büchern begeistert er damit, komplexe Erkenntnisse der Hirnforschung griffig und leicht verständlich zu erklären.
Vor Kurzem ist Henning Beck für eine interne Veranstaltung des Unternehmens Oberalp nach Südtirol zurückgekehrt. Wir haben den Anlass genutzt, um ihn neuerlich zu treffen und mit ihm für unseren Business-Podcast „Die SWZ trifft“ darüber zu reden, wie ein Arbeitsplatz – im Unternehmen genauso wie zu Hause – aussehen muss, damit das Gehirn Höchstleistungen erbringen kann. Es gebe nicht den einzig richtigen Raum, in dem sich jede Tätigkeit gleich gut verrichten lässt, sagt Beck. Es sei wie im Privaten, wo es ja auch Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad für verschiedene Tätigkeiten gibt.
Im besten Fall stehen den Mitarbeitenden verschiedene Räume zur Verfügung: ein persönlicher Platz für konzentriertes Arbeiten, Gemeinschaftsräume für den Austausch mit Kolleg:innen und Ruheräume für die Entspannung, weil kein Gehirn permanent Höchstleistungen erbringen kann. Das gelte nicht nur für Bürojobs, sondern auch für jede andere Arbeit.
Der persönliche Büroplatz ist laut Henning Beck jedenfalls alles andere als überholt, selbst in Zeiten, in denen Unternehmen mit dem Gedanken spielen, den Trend zum Homeoffice dafür zu nutzen, Büroflächen zu verkleinern und Schreibtische in Gemeinschaftsnutzung zu geben. Denn was tun Menschen, wenn sie einen Schreibtisch bekommen? Sie dekorieren ihn mit persönlichen Dingen, und zwar mit gutem Grund, so Beck.
Türrahmeneffekt und Expertentrugschluss
In der Podcast-Folge geht es auch um den sogenannten Türrahmeneffekt und den Expertentrugschluss. Henning Beck verrät, was das ist und was dabei in unserem Gehirn passiert. Genauso erklärt der Neurowissenschaftler, warum Homeoffice „etwas für Champions“ ist, weshalb jetzt die richtige Zeit für unternehmerisches Handeln ist, wieso intelligente Menschen besonders wenig denken und was im Gehirn vorgeht, wenn Menschen Verschwörungstheorien erliegen.
Das Gespräch mit Henning Beck kann – genauso wie die bisherigen Episoden des SWZ-Podcast – unter swz.it/podcast abgerufen werden, ebenso über Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts. Neue Folgen gibt es ebendort jeden zweiten Freitag.