Der 52-Jährige ist Direktor des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol, kurz DZE. Er hat Rechtswissenschaften in Trient studiert. Er war 20 Jahre lang Landesangestellter, davon zehn Jahre als geschäftsführender Direktor des Amtes für Krankenhäuser in der Landesabteilung Gesundheitswesen. Bevor er zum DZE ging, war er Verantwortlicher für den Bereich Weiterbildung in der EOS Sozialgenossenschaft. Seitz lebt seit vielen Jahren in Terlan.
1. Ihre derzeitige größte Herausforderung im Berufsalltag?
Die Umsetzung der Reform des Dritten Sektors und des neuen Landesgesetzes zum Ehrenamt.
2. Der beste Rat, den Sie bisher bekommen haben?
Nicht zu viele Aufgaben an sich reißen und mehr auf sich selbst als auf die anderen schauen.
3. Welcher Teil Ihrer Ausbildung, welches Seminar oder welches Buch hat bei Ihnen die größten Spuren hinterlassen?
Mein Rechtsstudium und dann vor allem die Coachingausbildung für Führungskräfte an der Uni Neukölln in Berlin.
4. Wie erkennen Sie Talente?
Da tue ich mir sehr schwer. Ich hatte immer viele Mitarbeiter, aber letzthin bin ich sehr froh über mein kleines, feines Team an meinem Arbeitsplatz. Ich mag es gerne, wenn jemand ganz offen sagt, was Sache ist. Ich selbst bin auch kein Diplomat.
5. Gibt es in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit zu Homeoffice und wenn ja, für wie viele Tage pro Woche?
Ja, wir bieten rund 6.000 Beratungen im Jahr an, rund 55 Prozent werden online in Anspruch angenommen. Wir haben Kunden und Berater aus dem ganzen Land. Oft erleichtert die Vorgangsweise die Arbeit, aber nicht immer.
6. Angenommen, Sie hätten plötzlich keine Lust mehr auf Ihren Job: In welchen Beruf würden Sie am liebsten wechseln?
In die Gastronomie oder Hotellerie in die Führung eines kleinen Gastbetriebes.
7. Welchen Wunsch haben Sie an die Landespolitik?
Oft ist weniger mehr! Sich als Entscheidungsträger nicht zu sehr treiben lassen. Bitte zu den eigenen Entscheidungen stehen.
8. Wovon braucht Südtirols Arbeitswelt mehr?
Fairness, Menschlichkeit, bessere Sprachkenntnisse, Visionen und weniger Überheblichkeit in manchen Bereichen. Nur Work Life Balance kann auf Dauer nicht gutgehen.
9. Wo finden Sie Ausgleich?
Bei Theaterbesuchen, beim Aperitif mit Freunden, und vor allem bei meinem Engagement im Ehrenamt. Ich bin zurzeit Präsident des Seniorenwohnheimes Terlan, Präsident des Vereins Alzheimer Alto Adige und des Vereins für herzkranke Kinder Kinderherz. Zudem engagiere ich mich für Nierenkranke im Lande.
10. Mit wem würden Sie gerne mal zu Abend essen?
Ich liebe es mit dem Schauspieler Thomas Hochkofler zu essen. Als jahrelanger Freund kann ich mit ihm über alles lästern, philosophieren und über den Alltag lachen.
















