Der 50-Jährige ist Direktor der Messe Bozen. Er studierte Betriebswirtschaft an der Universität Innsbruck. Anschließend war er als Projektleiter im Bereich Elektronikentwicklung für Audi und VW bei der ESG GmbH in Ingolstadt und arbeitete dann im Bereich Consulting in Zürich. Er ist Mitgründer und Vorstand von Südstern, dem Netzwerk für Südtiroler:innen im Ausland. Thomas Mur wohnt in Neumarkt, ist verheiratet und hat zwei Kinder. (Foto: Fiera Messe / Marco Parisi)
1. Ihre derzeitige größte Herausforderung im Berufsalltag?
Die Ziele, wirtschaftlicher Erfolg, Italiens nachhaltigste Messe zu werden, attraktiv für Jungunternehmer:innen zu sein und zugleich die beste Event-Location der Region zu werden, in Einklang zu bringen.
2. Der beste Rat, den Sie bisher bekommen haben?
Du musst nicht auf alles eine Antwort haben – aber immer die richtigen Fragen stellen.
3. Aus welchem Fehler haben Sie etwas gelernt?
Personalentscheidungen unter Zeitdruck zu treffen. Heute nehme ich mir bewusst mehr Zeit, beziehe das Team ein und höre vor der Entscheidung noch einmal tief in mich hinein.
4. Welcher Teil Ihrer Ausbildung, welches Seminar oder welches Buch hat bei Ihnen die größten Spuren hinterlassen?
Jim Collins’ Good to Great. Ich blättere regelmäßig darin, weil es zeigt, dass konsequente Fokussierung langfristig mutiger ist als jede schnelle Schlagzeile.
5. Wie erkennen Sie Talente?
An leuchtenden Augen bei neuen Ideen, an Eigenmotivation und daran, dass jemand Verantwortung sucht, statt auf Aufgaben zu warten.
6. Gibt es in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit zu Homeoffice und wenn ja, für wie viele Tage pro Woche?
Ja: ein fixer Home-Office-Tag, dazu flexible Teilzeitmodelle. Präsenz bleibt jedoch ein wichtiger Kern unserer Unternehmenskultur.
7. Angenommen, Sie hätten plötzlich keine Lust mehr auf Ihren Job: In welchen Beruf würden Sie am liebsten wechseln?
Am liebsten etwas, das – genau wie mein heutiger Job – mehr Energie gibt, als nimmt. Und wo es nie langweilig wird.
8. Welchen Wunsch haben Sie an die Landespolitik?
Mehr Orientierung an der Schweiz: von Bürgern und Unternehmen mehr Eigenverantwortung zu verlangen, bei den Klimazielen noch mutiger zu sein und die Grundlagen zu schaffen, um KI zur Entbürokratisierung einzusetzen.
9. Wovon braucht Südtirols Arbeitswelt mehr?
Mehr Zutrauen in junge Köpfe und dabei echte Verantwortung übertragen. Entschlossener in Forschung, Entwicklung und internationale Kooperationen investieren.
10. Wo finden Sie Ausgleich?
Bei meiner Familie, am Herd, in einem guten Buch und beim Sport mit Freunden.

















