Die 30-Jährige ist Mitgründerin der Markenagentur studio frizzante. Sie studierte Deutsche Philologie, Kunstgeschichte und Medien, arbeitete als Theaterschauspielerin und war in verschiedenen Redaktionen tätig. Ihre letzte Station vor der Selbstständigkeit war eine Kommunikationsagentur in Bozen.
1. Ihre derzeitige größte Herausforderung im Berufsalltag?
Im Moment besteht meine größte Herausforderung darin, klare Grenzen zwischen Job und Privatleben zu ziehen. Ich liebe meine Arbeit und lasse mich gerade sehr von meinem Umfeld inspirieren – manchmal fast zu sehr.
2. Der beste Rat, den Sie bisher bekommen haben?
„Nichts ist so gut, wie wir hoffen, und nichts so schlecht, wie wir fürchten.“ Dieser Gedanke hilft mir, in herausfordernden Momenten die Ruhe zu bewahren und die Dinge mit etwas Abstand zu betrachten.
3. Welcher Teil Ihrer Ausbildung, welches Seminar oder welches Buch hat bei Ihnen die größten Spuren hinterlassen?
Die Theaterkurse sowie meine Rhetorik- und Sprechausbildung. Diese Erfahrungen haben mir nicht nur geholfen, mich sicherer zu präsentieren, sondern auch meine Stimme bewusster und wirkungsvoller einzusetzen – beruflich wie privat.
4. Wie erkennen Sie Talente?
Für mich ist Talent oft weniger das, was jemand schon perfekt beherrscht, sondern das, was jemand mit Begeisterung verfolgt.
5. Gibt es in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit zu Homeoffice und wenn ja, für wie viele Tage pro Woche?
Ich arbeite eigentlich immer im Homeoffice – oder besser gesagt: dort, wo ich mich gerade wohlfühle.
6. Angenommen, Sie hätten plötzlich keine Lust mehr auf Ihren Job: In welchen Beruf würden Sie am liebsten wechseln?
Manchmal frage ich mich, ob mich nicht ein Beruf im Gesundheitsbereich erfüllt hätte. Logopädin zum Beispiel – Sprache, Stimme und Menschen zu verbinden, das hätte mir sicher große Freude gemacht.
7. Welchen Wunsch haben Sie an die Landespolitik?
Ich wünsche mir mehr Aufmerksamkeit für den Gesundheitsbereich. Gesundheit darf keine Frage des Geldbeutels sein – denn krank sein kann sich niemand leisten. Es braucht faire, zugängliche Versorgung für alle.
8. Wovon braucht Südtirols Arbeitswelt mehr?
Zwischen all den schönen LinkedIn-Posts, dem Netzwerken und Schulterklopfen wäre es manchmal heilsam, einfach wirklich zuzuhören.
9. Wo finden Sie Ausgleich?
Beim Lesen, Schreiben, Zeichnen, Laufen, Yoga – oder ganz besonders im Kino. Wenn das Licht ausgeht und eine Geschichte beginnt, bin ich ganz bei mir.
10. Mit wem würden Sie gerne mal zu Abend essen?
Ich würde gern noch einmal mit jenen am Tisch sitzen, die mich geprägt haben, die viel zu früh gegangen sind – und die ich heute noch oft in Gedanken bei mir habe.