Philipp Grem führt mit Sarah Lena Tribus das „coliving and workation retreat“ Franz&Mathilde in Tisens. Er stammt aus Baden bei Wien und erlangte einen Master of Design. Bevor er nach Südtirol zog, arbeitete er als Innenarchitekt. Er lebt in Tisens.
1. Ihre derzeitige größte Herausforderung im Berufsalltag?
Als größte Herausforderung empfinde ich, dass wir als neues Unterkunftskonzept überhaupt wahrgenommen werden, insbesondere von der Tourismusbranche und den Behörden. Der Weg durch die Bürokratie kann sehr anstrengend sein, besonders wenn man in keine Schublade passt.
2. Der beste Rat, den Sie bisher bekommen haben?
„Fuck the Target Group.“ (Georg Gasteiger, Mesnerhof-C). Wir versuchen, einen authentischen Ort zu schaffen, mit dem sich Menschen identifizieren können. Sie finden dann von selbst zu uns.
3. Mit wem würden Sie gerne mal zu Abend essen?
Mit Rutger Bregman. Seine Ideen zum bedingungslosen Grundeinkommen sowie zu einem neuen Verständnis von Arbeit und Solidarität finde ich sehr spannend und inspirierend.
4. Welcher Teil Ihrer Ausbildung, welches Seminar oder welches Buch hat bei Ihnen die größten Spuren hinterlassen?
Die gewaltfreie Kommunikation (nach Marshall Rosenberg) hat mich beruflich und privat sehr geprägt. Sie hat unsere Kommunikation in der Familie und jetzt auch im Unternehmen nachhaltig verändert.
5. Wie erkennen Sie Talente?
Wir arbeiten mit Menschen zusammen, die eine echte Leidenschaft für ihr Tun mitbringen.
6. Gibt es in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit zu Homeoffice und wenn ja, für wie viele Tage pro Woche?
Unser Konzept ist Homeoffice, nur eben nicht alleine zu Hause, sondern gemeinsam mit Gleichgesinnten, Bergblick und einer guten Tasse Kaffee.
7. Angenommen, Sie hätten plötzlich keine Lust mehr auf Ihren Job: In welchen Beruf würden Sie am liebsten wechseln?
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, in einen anderen Beruf zu wechseln. Wir entwickeln unser Konzept laufend weiter, sodass es für uns stimmig bleibt.
8. Welchen Wunsch haben Sie an die Landespolitik?
Ich wünsche mir mehr unbürokratische Unterstützung für innovative Ideen.
9. Wovon braucht Südtirols Arbeitswelt mehr?
Ich finde Flexibilität und Vertrauen sehr wichtig sowie die Auflösung starrer Strukturen.
10. Wo finden Sie Ausgleich?
Am liebsten bin ich mit meiner Familie draußen in der Natur, am Berg, schwimmen oder einfach nur im Wald spazieren.