Der 48-Jährige ist Schmuckdesigner und CEO der Tiroler Goldschmied GmbH. Er besuchte die Kunstschule Cademia in St. Ulrich/Gröden und erlangte einen Abschluss an der Akademie der bildenden Künste in München. Außerdem ist er Diamantgutachter und Goldschmied. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Schenna.
1. Ihre derzeitige größte Herausforderung im Berufsalltag?
Von guter Arbeit soll man gut leben können. Dieses Gleichgewicht ist nicht mehr gewährleistet. Alles wird teurer, als Unternehmer haben wir die Aufgabe, das für unsere Mitarbeiter zu gewährleisten.
2. Der beste Rat, den Sie bisher bekommen haben?
Mach deine Passion zu deiner Arbeit.
3. Aus welchem Fehler haben Sie etwas gelernt?
Begibt man sich auf neues Terrain, macht man unwillkürlich Fehler. Analysieren und reagieren ist wichtig. Denselben Fehler ein zweites Mal zu machen, versuche ich zu vermeiden.
4. Welcher Teil Ihrer Ausbildung, welches Seminar oder welches Buch hat bei Ihnen die größten Spuren hinterlassen?
Das Denken als Künstler, das ich in meiner Ausbildung bereits an der Kunstschule in Gröden mitbekommen habe. Diesen Blick kann ich in die Unternehmensführung einbauen. Künstler denken anders, das gezielte Führen über Zahlen ist mir zu wenig, Führung ist facettenreicher.
5. Wie erkennen Sie Talente?
Ich sehe, wenn jemand für eine Sache brennt. Das sind Personen, auf die man bauen kann und mit denen man sich gemeinsam auf eine Reise begeben kann. Menschen mit Passion sind leistungsfähig und können mit Druck umgehen.
6. Gibt es in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit zu Homeoffice und wenn ja, für wie viele Tage pro Woche?
Begrenzt. Homeoffice geht nur in Abteilungen, wo kein/geringer Kundenkontakt besteht. Im Verkauf ist es unmöglich, dasselbe gilt für die Produktion.
7. Angenommen, Sie hätten plötzlich keine Lust mehr auf Ihren Job: In welchen Beruf würden Sie am liebsten wechseln?
Diese Frage fällt mir schwer – ich mache genau das, was ich liebe und am besten kann: Schmuck entwerfen.
8. Welchen Wunsch haben Sie an die Landespolitik?
Mehr Vorbildfunktion! Ich möchte die besten Köpfe und Denker in unserer Landespolitik sehen, die mit Respekt, Weitsicht und Können unser Land steuern.
9. Wovon braucht Südtirols Arbeitswelt mehr?
Eindeutig: weniger Bürokratie!
10. Wo finden Sie Ausgleich?
Ich finde meinen Ausgleich im Sport (Cardio Yoseikan) und in der Falknerei. Das Abrichten meiner Falken erfordert sehr viel Ruhe und Disziplin, nur so erreicht man das Vertrauen und hat Erfolg im Flug.