Die Geschäftsführerin der Sozialgenossenschaft Tagesmütter erlangte die Matura an der Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus Brixen. Zuvor war sie neun Jahre lang Geschäftsführerin der Konsumgenossenschaft Kastelruth. Die 41-Jährige ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Kastelruth.
1. Ihre derzeitige größte Herausforderung im Berufsalltag?
Meine größte Herausforderung im letzten Jahr bestand darin, neben meinen Aufgaben als Geschäftsführerin auch den Bau des neuen Firmensitzes zu koordinieren. Es war schwierig, allem gerecht zu werden und gleichzeitig die Einarbeitung eines weitgehend neuen Teams sowie die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen zu berücksichtigen.
2. Der beste Rat, den sie bisher bekommen haben?
Führung bedeutet nicht, zu den Besten zu gehören. Führung heißt, alle anderen besser werden zu lassen.
3. Aus welchen Fehlern haben Sie etwas gelernt?
Anfangs musste ich aufgrund fehlender Mitarbeitender viele Aufgaben selbst übernehmen. Nachdem das Team wieder komplett war, musste ich lernen, Aufgaben zu delegieren und Vertrauen zu geben, um Überlastung und ineffizientes Arbeiten zu vermeiden.
4. Welcher Teil Ihrer Ausbildung, welches Seminar oder welches Buch hat bei Ihnen die größten Spuren hinterlassen?
Die Ausbildung „Systemisches Coaching“ mit Birgit Dissertori Psenner und Thomas Hegemann.
5. Wie erkennen Sie Talente?
Indem ich die Mitarbeitenden beobachte und Feedback von den direkten Vorgesetzten einhole. Auch können sie ihre Interessen und Ziele in regelmäßigen Gesprächen mitteilen.
6. Gibt es in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit zu Homeoffice und, wenn ja, für wie viele Tage pro Woche?
Unsere Verwaltungsmitarbeiterinnen können 40 Prozent ihrer Wochenstunden im Homeoffice arbeiten.
7. Angenommen, Sie hätten plötzlich keine Lust mehr auf Ihren Job: In welchen Beruf würden Sie am liebsten wechseln?
Ich würde einen Gastgewerbebetrieb oder einen Handwerksbetrieb führen.
8. Welchen Wunsch haben Sie an die Landespolitik?
Ich wünsche mir, dass die Rahmenbedingungen für Unternehmen weiter verbessert werden, insbesondere durch Bürokratieabbau und die Förderung von Innovationen. Zudem wäre eine stärkere Vernetzung zwischen Wirtschaft und Bildungseinrichtungen wünschenswert.
9. Wovon braucht Südtirols Arbeitswelt mehr?
Attraktivität der Arbeitgeber durch moderne Arbeitszeitmodelle, angemessene Vergütung und Benefits, Offenheit der Betriebe für den Ankauf von Plätzen in unseren Betriebs-Kindertagesstätten, Lohngerechtigkeit zwischen Mann und Frau.
10. Wo finden Sie Ausgleich?
In der Natur, beim Wandern oder E-Bike-Fahren, bei einem guten Buch.
















