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Wie sicher ist mein Geld?

Mit ihrem Buch „Der größte Raubzug der Geschichte“ haben die beiden deutschen Ökonomen und Inhaber eines Vermögenssicherungsunternehmens Marc Friedrich und Matthias Weik viel Aufsehen erregt. Am 27. Mai referieren sie bei einer Veranstaltung der Lichtenburg in Nals.

Südtiroler Wirtschaftszeitung von Südtiroler Wirtschaftszeitung
10. Mai 2013
in Geld
Lesezeit: 3 mins read

Bozen – Kaum einmal hat ein Interview eine so große Leserresonanz gehabt wie jenes, das diese Zeitung am 5. April des laufenden Jahres mit Marc Friedrich veröffentlicht hat – zusammen mit der Vorstellung des Buches „Der größte Raubzug der Geschichte – Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“, das er gemeinsam mit seinem Partner Matthias Weik geschrieben hat. Die SWZ wählte den Titel „Das ist alles Wahnsinn“, um Friedrichs These auszudrücken, dass wir aus der Finanzkrise nichts gelernt haben und uns auf einen Abgrund zu bewegen. Auf die Frage, ob denn die Bemerkung, das Buch sei eine „spannende Reise in die Welt des Wahnsinns, der Lügen, des Betrugs und der größten Kapitalvernichtung, die die Menschheit je erlebt hat“, nicht stark übertrieben sei, antwortete Friedrich: „Die Gegenwart zeigt uns doch, dass wir geradezu untertrieben haben. Ich gebe zu: der Titel ist reißerisch, aber nach Abschluss der zweieinhalbjährigen Recherchen zu unserem Buch haben wir keinen treffenderen Titel gefunden. Das, was gerade live vor unseren Augen abläuft, ist wirklich der größte Raubzug der Geschichte. Und wir alle sind die Opfer. Das, was passiert, hat mit Marktwirtschaft und Demokratie nichts mehr zu tun, auch nicht mit Kapitalismus. Wir reden nämlich von der Zwangsenteignung von Sparern. Sparer müssen geradestehen für Banken, die sich verzockt haben. Was wir angekündigt haben, beginnt Wirklichkeit zu werden, vor allem im Süden Europas. Und es wird leider alles noch viel schlimmer kommen.“ Und auf die Frage, was das für Kapitalanlagen bedeutet, urteilte er: „Matthias Weik und ich waren früher Turbokapitalisten und haben in Aktien und alle möglichen Finanzprodukte investiert. Aber dann ist uns klar geworden, dass es so nicht weitergehen kann. Die Losung lautet eindeutig: raus aus Papierwerten, rein in Sachwerte, egal, ob es Edelmetalle sind, ein Wald, Ackerland, eine Obstwiese, schottischer Whiskey oder eine Eigentumswohnung. Natürlich können die Aktienkurse noch eine Weile laufen, denn es ist so viel Geld im System wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Dieses billige Geld kursiert und sucht immer neue Anlagemöglichkeiten. Der DAX kann auch noch auf 10.000 Punkte steigen oder gar auf 80.000, aber dann haben wir eine galoppierende Inflation. Und Inflation ist immer eine schleichende Enteignung der Sparer.“

Die Reaktionen auf das Interview haben überrascht. Es gab keine einzige Wortmeldung, um den Thesen Friedrichs zu widersprechen, die bei Volkswirten und Finanzwissenschaftlern nicht auf ungeteilte Zustimmung gestoßen sind. „Tolles Interview! Bitte mehr davon“, schrieb ein Leser, ein anderer bemerkte: „Danke für diesen Einblick, ich werd mir die Lektüre definitiv holen“, und ein SWZ-Abonnent italienischer Muttersprache meinte: „Grazie, das Beste, was ich bisher zur Krise gelesen habe.“ Weitere Bemerkungen: „Die Krise brillant zusammengefasst. Ich schreibe eigentlich nie Kommentare, aber dieses Interview ist außergewöhnlich und essenziell“, „Danke! Der Herr spricht das aus, was ich seit Jahren denke. Danke für das ehrliche und wertvolle Interview! Weiter so, SWZ!“. Und ein bekannter Bozner Wirtschaftsprüfer und Steuerberater befand: „Leider hat der Mann recht!“

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Die beiden Autoren sind der Meinung, dass die Finanzkrise eine Bankenkrise ist, dass der Euro als Gemeinschaftswährung zum Scheitern verurteilt ist, weil die Volkswirtschaften im Euroraum zu unterschiedlich entwickelt sind, und dass ein Finanzcrash nur eine Frage der Zeit ist. Und die Zeche zahle der fleißige Mittelstand, während die Superreichen noch reicher, die Armen jedoch noch ärmer werden.

Jetzt haben interessierte Zeitgenossen die Gelegenheit, Marc Friedrich und Matthias Weik direkt zu erleben.

Am 27. Mai kommen die beiden Autoren nämlich auf Einladung des Bildungshauses Lichtenburg in Nals dorthin, um ihre zentralen Thesen in Referaten zu erläutern und dann mit einheimischen Experten und den Teilnehmern zu diskutieren. Die Südtiroler Wirtschaftszeitung begleitet die Veranstaltung als Medienpartner.

Folgende Themen sollen behandelt werden:

  • War die Deregulierung der Märkte eine Todsünde?
  • Wird zu viel billiges Geld in Umlauf gebracht?
  • Wird das Finanzsystem zusammenkrachen?
  • Ist der Euro zum Scheitern verurteilt?
  • Müssen die südeuropäischen Länder aus dem Euro aussteigen?
  • Wie sicher ist mein Geld?
  • Wird es schon bald zum großen Crash kommen?
  • Zahlt die Bevölkerung die Zeche?

Ziel ist es, die aktuelle Lage und die Gefahren, die von ihr ausgehen, aufzuzeigen, über die Gegenmaßnahmen der Euro-Staaten und der EZB zu diskutieren, und den Teilnehmerinnen/Teilnehmern im Für und Wider jene Informationen zu vermitteln, die ihnen Entscheidungen darüber erleichtern, wie sie sich als Sparer und wirtschaftliche Akteure verhalten sollen.

Alle näheren Angaben sind dem beigestellten Info-Kasten zu entnehmen. (RW)

Schlagwörter: 19-13freenomedia

Info

Zwei Mahner
Die Bestseller-Autoren Matthias Weik und Marc Friedrich („Der größte Raubzug der Geschichte – Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“) kommen am Montag,  27. Mai, nach Südtirol.
Ort: Bildungshaus Lichtenburg, Nals, Vilpianer Straße 27
Zeit: Montag, 27. Mai, mit Beginn um 19.30 Uhr (Ende ca. um 22 Uhr)
Zielgruppe: Alle, die an der aktuellen Entwicklung der Währung und der Finanzen insbesondere im Euroraum interessiert sind oder sich Sorgen um ihr hart Erspartes und um ihre Renten machen.
Programm
      Referate von Marc Friedrich und Matthias Weik zu den Hauptthesen ihres Buches
      Statements der Podiumsmitglieder zu diesen Hauptthesen
      Diskussion mit Fragen auch der Teilnehmer/-innen
Moderation: Robert Weißensteiner, Chefredakteur der SWZ
Teilnahmegebühr: 15 Euro
Anmeldungen und Auskünfte: Tel. 0471-057 100; Fax 0471-057 1 19, E-Mail:  bildungshaus@lichtenburg.it; Internet:  www.lichtenburg.it

Ausgabe 19-13, Seite 13

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