Bozen – Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Seit die UNO 2016 die 17 Ziele für die weltweite Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene, die sogenannten SDG / Sustainable Development Goals, ausgerufen hat, bemühen sich die Mitgliedsstaaten und deren zivilgesellschaftliche Institutionen über Aktionen diese Ziele bis 2030 zu erreichen.
Auch Wnet, das Südtiroler Frauennetzwerk, beschäftigt sich 2022 mit Nachhaltigkeit – und zwar mit der nachhaltigen finanziellen Unabhängigkeit. Das Jahresthema stellt das Ziel in den Mittelpunkt, dass der Lebensunterhalt durch Einkommen gedeckt wird, wofür nicht gearbeitet werden muss. Dabei kann es sich um Erspartes, Renditen aus Aktien, Immobilien oder Onlinegeschäften handeln. „In Anbetracht von nach wie vor ungleichem Lohn für gleiche Arbeit, drohender Altersarmut durch Unterbrechung der Erwerbsbiographie aufgrund der schwierigen Vereinbarkeit von Beruf und Betreuungsarbeit und der vorwiegenden Beschäftigung in gering bezahlten Berufen ist es längst an der Zeit, dass Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen und entscheiden, wie sie unabhängig von Institutionen, Staat und Unternehmen eigene Einkommensquellen aufbauen können, beginnend schon in jungen Jahren“, schreibt Wnet in einer Aussendung. Denn finanzielle Unabhängigkeit sei eine nicht unerhebliche Komponente der Selbstbestimmung über das eigene Leben, wobei sich damit der Kreis zu den SDG schließe, insbesondere zum SDG 5: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
Neben der Beschäftigung mit dem Jahresthema hat es sich Wnet 2022 – wie in allen Jahren seit der Gründung 2006 – zum Ziel gesetzt, als „Netzwerk für die berufliche Frauenförderung“ weiterhin Problematiken anzugehen wie: mehr Frauen in Entscheidungs- und Führungspositionen in der Wirtschaft, Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern im Berufsleben auf allen Hierarchieebenen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, mehr Sichtbarkeit von Frauen als Expertinnen, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Betreuungsarbeit und Privatleben, Verurteilung von sexistischer Werbung und Abbau von Rollen- und Geschlechterstereotypen.
Im Rahmen der Vollversammlung des Frauennetzwerks im Mai soll auch die ursprünglich schon im vergangenen Jahr vorgesehene Jubiläumsfeier zum 15-jährigen Bestehen von Wnet stattfinden.