Bozen – Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hat im Sommer die Preise der lokalen Fahrschulen für den B-Führerschein unter die Lupe genommen. Dabei wurden einerseits teils beträchtliche Preisunterschiede zwischen den Bezirken festgestellt – und andererseits erhebliche Preissteigerungen im Verlauf der vergangenen Jahre.
Die Basispreise liegen in allen Bezirken bei 1.230 Euro – außer in Bozen und Überetsch-Unterland sind sie mit 1.300 bis 1.350 Euro etwas höher. Sie erreichen Höchstwerte um die 1.500 Euro, im Burggrafenamt sogar bis zu 1.600 Euro.
„Im Durchschnitt liegt der Basispreis für den Führerschein in Südtirol bei etwa 1.400 Euro. Diese Preise umfassen den Theorieunterricht, das Lehrbuch, eine theoretische Prüfung, sechs Fahrstunden und eine Fahrprüfung“, erklärt die VZS. Extra bezahlt werden müssen das „foglio rosa“ und ärztliche Untersuchungen.
Die Kosten für zusätzliche Fahrstunden, die optional gebucht werden können, variieren ebenfalls stark und liegen zwischen 63 und 80 Euro. Die teuersten Zusatzstunden wurden im Pustertal festgestellt, wo sie bis zu 80 Euro kosten, während die günstigsten Zusatzstunden in Eppan, Bozen und Terlan mit 63 Euro verzeichnet wurden.

Seit 2019 mit Mehrwertsteuer
„Ein wesentlicher Faktor, der die Preise beeinflusst, ist die seit 2019 auf Fahrunterricht geschuldete Mehrwertsteuer, die sich direkt auf die Gesamtkosten der Führerscheinausbildung auswirkt. Die Fahrschulen haben diese Kosten an ihre Kunden weitergegeben, was zu einem allgemeinen Anstieg der Führerscheinpreise geführt hat“, heißt es von der VZS.
Dementsprechend sind die Kosten in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert. Im Jahr 2017 lag der durchschnittliche Basispreis für eine Fahrschule noch bei 837 Euro. Demnach hat es eine Preissteigerung von fast 70 Prozent gegeben. Die Kosten für Zusatzstunden haben sich ebenfalls erhöht: von etwa 50 Euro im Jahr 2017 auf knapp 70 Euro im Jahr 2024, was einem Plus von knapp 40 Prozent entspricht.
Neben den steuerlichen Gründen haben angesichts der hohen Inflation der vergangenen Jahren freilich auch die Kostensteigerungen für die Fahrschulen zu den deutlich höheren Preisen beigetragen.