Bozen/Trient – Die Handelskammern von Bozen und Trient schließen sich dem Vorschlag des Trentiner Landesrats Roberto Failoni an, wonach in den italienischen Schulen zusätzliche Winterferientage eingeführt werden sollen, damit die Schüler:innen und Familien mehr Möglichkeit haben, Wintersport zu betreiben.
Der Landesrat schlug vor, zusätzlich zu den Weihnachtsschulferien weitere Winterferien einzuplanen, wie es in vielen anderen europäischen Ländern bereits üblich ist. Damit soll den Familien und Schüler:innen mehr Flexibilität in der Planung des Winterurlaubs ermöglicht werden.
Vor dem Ausbruch der Pandemie erwirtschaftete der Wintertourismus der Handelskammer zufolge im italienischen Alpenraum eine geschätzte Wertschöpfung zwischen zehn und zwölf Milliarden Euro und beschäftigte 120.000 Personen. Auf lokaler Ebene gehört Trentino-Südtirol zu den italienischen Regionen, in denen der Wintertourismus „einen sehr großen Beitrag zur lokalen Wirtschaft“ leistet, so die Handelskammer. Grund dafür sei die Wertschöpfungskette, die von den Beherbergungsbetrieben, der Gastronomie, zur Weinwirtschaft bis hin zu den Sporteinrichtungen und der Kultur reicht.
„Potenzial bislang nicht vollends ausgeschöpft“
„Der Wintertourismus stellt in Italien eine wirtschaftliche Chance mit einem großen Potenzial dar. Aufgrund der strengen Einteilung des gesamtstaatlichen Schulkalenders konnte dieses Potenzial jedoch bislang nicht vollends ausgeschöpft werden“, schreibt die Handelskammer.
Zusätzliche Schulferientage im Winter, die je nach Region in unterschiedlichen Zeiträumen eingeführt werden sollten, würden nicht nur die wichtigsten Winterurlaubsziele in den Hauptreisezeiten verkehrstechnisch entlasten, sondern den Familien auch ermöglichen, ihren Urlaub in wirtschaftlich günstigeren Zeiträumen der Saison zu genießen.
Solche Initiativen sind nicht neu: 2019 wurden in Südtirol im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen Schulen, Beherbergungsbetrieben und Aufstiegsanlagen für Mittelschüler:innen vier Tage Winterferien zu günstigen Preisen angeboten, um die Beziehung der Jugendlichen zum Wintersport zu stärken.
Schüler:innen und die Wirtschaft dürften sich freuen
Die Handelskammerpräsidenten von Trient und Bozen Giovanni Bort und Michl Ebner erklärten dazu: „Eine größere Flexibilität in der Planung des Winterurlaubs ist ein zentraler Aspekt im Hinblick auf die Aufwertung der Wintersaison und zwar nicht nur in unseren Provinzen, sondern in allen italienischen Berggebieten.
Dies hätte bedeutende Auswirkungen auf die gesamte italienische Wirtschaft. Wir begrüßen daher die Initiative der Provinz Trient, welche die Ausdehnung des Winterurlaubs auf einen breiteren Zeitraum als die übliche Weihnachtszeit ermöglichen will. Dieser Vorschlag ist nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene interessant, sondern hätte auch andere wichtige Vorteile, wie zum Beispiel eine größere Verbreitung der Wintersportarten unter den Jugendlichen mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und die gesellschaftlichen Beziehungen.“