Bozen – Es gibt Studien, die belegen, dass sich das Arbeitszeitmodell der Viertagewoche nicht nur für die Mitarbeitenden lohnt, sondern auch für das Unternehmen selbst. Wird die Work-Life-Balance nämlich optimiert, steigen Motivation und Produktivität des Personals, so lautet das Fazit mehrerer Umfragen. (Hier spricht der Unternehmer Markus Raffin mit der SWZ darüber, wie er die Viertagewoche in seinem Betrieb eingeführt hat).
Dieses Modell könnte für einige Branchen und Berufsgruppen also durchaus interessant sein. Doch ist die Viertagewoche auch etwas, was sich die Südtiroler Arbeitnehmer:innen wünschen?
57 Prozent sind dafür
Diese Frage hat Karriere Südtirol im Februar 822 Personen online gestellt und siehe da: 57 Prozent der Befragten befürworten die Einführung einer Viertagewoche.
Ihnen gegenüber stehen 43 Prozent der Befragten, die gegen die Viertagewoche sind.
Für die Viertagewoche spreche die Möglichkeit, mehr Zeit mit der Familie und zur Erholung zu haben, sowie mehr Motivation und Energie am Arbeitsplatz, schreibt Karriere Südtirol. Außerdem würden kürzere Arbeitswochen eine zielgerichtetere Nutzung von Energie ermöglichen und die Effizienz verbessern. Die regelmäßige Regeneration führe zu weniger krankheitsbedingten Ausfällen.
Gegen eine Viertagewoche könnten mögliche Produktionsverluste, reduzierte Urlaubsansprüche, die Gefahr von Überstunden und die Möglichkeit einer Gehaltsreduzierung sein. Auch geringere Rentenansprüche könnten die ablehnende Haltung gegenüber diesem Arbeitsmodell erklären, heißt es von Karriere Südtirol.
Dafür, aber …
Die Umfrage zeigt auch, dass die Bereitschaft zur Akzeptanz der Viertagewoche eng mit der Frage der Gehaltsreduzierung verbunden ist. 79 Prozent der Befragten würden dieses Arbeitszeitmodell nur dann in Betracht ziehen, wenn ihr Gehalt unverändert bleibt. Dennoch zeigen 21 Prozent, dass sie bereit wären, eine Gehaltsreduzierung für die Vorteile einer verkürzten Arbeitswoche hinzunehmen.