Bozen – Nur wenige Tage nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, hohe Importzölle für europäische Produkte einzuführen, hat die Südtiroler Landesregierung über „Gegenmaßnahmen“ diskutiert: Sie plant, Exportunternehmen, die von US-Zöllen betroffen sind, eine finanzielle Unterstützung zu gewähren. Damit wolle man die Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten, heißt es.
Konkret soll es sich anfangs um eine „Exportförderung im Sinne von Beratung, Marketing und besondere Initiativen“ handeln, damit die Produkte trotz der zusätzlichen Zölle abgesetzt werden können. „In einem zweiten Moment sind auch direkte finanzielle Unterstützungsleistungen wie Steuererleichterungen möglich, sollte die Anwendung der Zölle in naher Zukunft nicht noch abgewendet werden können“, so die Landesregierung.
Der Antrag stammt von Wirtschaftslandesrat Marco Galateo. Er sagt: „Die USA sind der drittgrößte Exportmarkt für unsere lokale Wirtschaft, vor allem bei Wein, Maschinen und Metallerzeugnissen. Gerade in Zeiten wie diesen ist ein koordiniertes und sofortiges Handeln unerlässlich.“
Die Landesregierung werde die Entwicklungen am Exportmarkt weiter beobachten und gegebenenfalls über weitere, auch finanztechnische Unterstützungsmaßnahmen beraten. Neben Beiträgen und Steuererleichterungen ist auch von Bankgarantien die Rede.
Als Sofortmaßnahme soll die Lobbyarbeit für Südtiroler Produkte verstärkt werden. Galateo spricht von einem Auftrag an die Standortagentur IDM zur Überprüfung von Maßnahmen, die von anderen Regionen und staatlichen Stellen ergriffen wurden. Zudem wird die Einrichtung einer lokalen Beobachtungsstelle für Zölle und internationalen Handel in Zusammenarbeit mit der Handelskammer und dem Statistikinstitut Astat angedacht. Weiters soll es Initiativen zur Marktdiversifizierung und strategische Beratungen gemeinsam mit der Handelskammer geben.