Bozen – Die Zunahme der nachgewiesenen Covid-19-Infektionen in den vergangenen Monaten durch die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante und die Inflation – im Dezember 2021 waren die Preise um vier Prozent höher als im selben Monat des Vorjahres – haben sich negativ auf das Konsumklima in Südtirol ausgewirkt. Der entsprechende Index lag im Januar bei -4,6 Punkten, was einem Rückgang von 4,7 Punkten gegenüber +0,1 Punkten bei der vorherigen Umfrage im Oktober entspricht. Das teilt das Wifo – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen am heutigen Mittwoch in einer Aussendung mit.
Betrachtet man die berufliche Situation der Befragten, so ist eine deutliche Abnahme des Konsumklimas bei den Selbständigen festzustellen – und zwar um 13,9 Prozentpunkte.
Diese Abnahme ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich die Erwartungen bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft verschlechtert haben. Auch die Prognosen für den Kauf von langlebigen Gütern, wie Haushaltsgeräte und Möbel, sowie die Einschätzung der Südtiroler:innen hinsichtlich ihrer finanziellen Situation sind schlechter geworden. Davon besonders betroffen waren Konsument:innen ab 65 Jahren, wahrscheinlich weil sie die Auswirkungen der Preiserhöhungen stärker spüren.
Betrachtet man die berufliche Situation der Befragten, so ist eine deutliche Abnahme des Konsumklimas bei den Selbständigen festzustellen. Der Index für diese Kategorie ist im Vergleich zu der vorherigen Erhebung im Oktober um 13,9 Punkte gesunken.
Konsumklima in Südtirol besser als im Europa-Schnitt
Das Konsumklima in Südtirol ist aber besser als der europäische Durchschnitt. Im Januar lag der Konsumklima im Ländervergleich bei -10,9 Punkten, was eine Abnahme um 3,6 Punkte im Vergleich zum Oktober entspricht. In Italien lag der Index bei -10,1 Punkten und war somit etwas schlechter als in Deutschland (-8,6) und Österreich (-5,3).
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, fordert mehr Unterstützungsmaßnahmen zur Milderung der hohen Energiekosten: „Der starke Preisanstieg vieler Rohstoffe und vor allem der Energie bremst die wirtschaftliche Erholung. Um das Vertrauen von Unternehmen und Verbraucher/innen wiederherzustellen und die Nachfrage zu sichern, braucht es mutige Entscheidungen auf politischer Ebene, um Maßnahmen gegen die Teuerung der Energiekosten für Unternehmen und Familien zu ergreifen.“
Info
Das WIFO erhebt das Konsumklima in Südtirol viermal im Jahr, im Jänner, April, Juli und Oktober. Durch eine standardisierte Methodik sind die Ergebnisse mit den italienischen und europäischen Daten vergleichbar.
Der Konsumklimaindex ergibt sich aus den Bewertungen der Konsument/innen in Bezug auf folgende Aspekte:
– Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten;
– Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Haushalts in den letzten 12 Monaten;
– Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Haushalts in den nächsten 12 Monaten;
– Erwartete Ausgaben für den Kauf von langlebigen Gütern (Haushaltsgeräte,
Elektronik, Möbel) in den nächsten 12 Monaten.